Das Grundstück befindet sich im Ensembleschutz der Ingolstädter Altstadt. Struktur und Formenkanon der Altstadt sind Kontext und Vorbild der neuen Bebauung. An städtebaulich prominenter Stelle entlang der ehemaligen Stadtbefestigung entsteht ein gleichsam dominantes wie integratives Ensemble von vier neuen Wohnhäusern, die den denkmalgeschützten Bestand einbinden.
Die aneinander gereihten Giebelhäuser wirken identitätsstiftend, den Bewohnern soll das Gefühl vom „eigenen Haus“ vermittelt werden. Der Rücksprung der Gebäudeflucht zur Neugasse im Norden ermöglicht die Einrichtung von privaten Höfen, die Freifläche im Süden gliedert sich in Mietergärten, die den erdgeschossigen Wohnungen vorgelagert sind, sowie einen allen Bewohnern zugänglichen Garten. Das Motiv der an Stadthäusern vorgelagerten Höfen und Gärten ist der „Schleifmühle“ entlehnt, der ältesten erhaltenen Wohnzeile der Ingolstädter Altstadt, die sich in unmittelbarer Nähe befindet. Die Neubauten nehmen in ihrer Gestaltung und Materialität Bezug auf die Umgebung.
Das denkmalgeschützte Haus wurde soweit als möglich in seiner Substanz erhalten, der Dachstuhl saniert und als Zeugnis vergangener Tage integriert. Putzfaschen gliedern die Lochfassade des Denkmals. Der Anbau nimmt den Rhythmus der Altbaufassade auf. Die neue Fassade wird ebenfalls durch Faschen und Putzstrukturen unterschiedlicher Körnung gegliedert. Historische Elemente wie Gesimse und Gauben werden adaptiert. Die Fensterformate, deren Größe den heutigen Bedürfnissen angepasst wurde, vermitteln bereits zur Fassade der drei anschließenden Neubauten. Die EnEV wird um 30 % unterschritten. Erreicht wird dies u.a. durch eine kontrollierte Raumlüftung: in allen Schlaf- und Wohnräumen werden dezentrale Lüftungsgeräte in die Außenwand eingebaut.