Das Stadthaus im Ortskern von Pfungstadt stellt sich als großer Baukörper in den städtischen Raum und bildet mit seinem Vorplatz einen Abschluss der historischen Achse. Gleichzeitig fasst er mit der flächigen Bebauung den Raum. Die entstandene Platzsituation vor dem Neubau bildet den öffentlichen Raum im Herzen des Dorfes. Durch Subtraktion am Volumen des Gebäudes wird ein Eingang gebildet und ein Lichthof im Zentrum geschaffen. Die Sondernutzungen des Bürgerhauses, der Bürgersaal und der Sitzungssaal als bedeutende politische Entscheidungsorte, stoßen aus dem Bauvolumen heraus und nehmen mit ihrer Form die Körnung Pfungstadts auf. Der Bürgersaal an der südöstlichen Ecke bildet einen Hochpunkt und ein Gegenüber zum historischen Rathaus. Dadurch fügt sich das Gebäude harmonisch in die Stadt ein. Das Atrium in der Mitte des Gebäudes sorgt für eine natürliche Belichtung und schafft einen Zentralraum der zur Orientierung dient. Dieser verbindet die öffentlichen Nutzungen wie Bürgerbüro, Digital Service und Bibliothek im Erdgeschoss. Über die Treppe im Luftraum wird das Obergeschoss erschlossen. Dort befinden sich die Räumlichkeiten der Verwaltungsspitze, des Ordnungsamts sowie des Sozialamts. Eine Mittelzone verbindet Bürger und Beamte, und dient als Filter- und Besprechungsbereich. Der Neubau wird als Massivholzbau-konstruktion ausgeführt. Das Holz im Innenraum sorgt für eine warme, natürliche Atmosphäre. Die Holzfassade übersetzt die Gestaltung des Innenraums nach außen. Vertikale Holzelemente lassen das Gebäude je nach Blickwinkel offen oder monolithisch wirken, dadurch entsteht ein Spiel aus Einblick und Geschlossenheit. Sie sorgt für eine diskrete und respektvolle Präsenz im dörflichen Gefüge.