Stadtregal
Das Projekt Stadtregal befindet sich im 9. Wiener Gemeindebezirk, direkt am Währingergürtel 138. Es schließt eine Baulücke zwischen zwei Gründerzeitgebäuden und zeigt, wie sich Prinzipien des zirkulären Bauens in eine urbane Nachverdichtung integrieren lassen.
Der fünfgeschossige Bau vereint Wohnen, Arbeiten und öffentliche Nutzung in einer offenen Struktur. Ziel ist es, ein Gebäude zu schaffen, das sich im Laufe der Zeit an neue Anforderungen anpassen kann – ob als Wohnbau, Büro, Bildungseinrichtung oder Atelier.
Struktur und Nutzung
Der Entwurf basiert auf einem regelmäßigen Raster von 3 × 3,2 Metern. Dieses Raster bestimmt die Tragstruktur und ermöglicht flexible Grundrisse. Die zentrale Erschließung ist beidseitig belichtet. Rechts und links davon können Wohnungen oder andere Nutzungseinheiten erschlossen werden.
Im Erdgeschoss befinden sich straßenseitig ein Büro, Fahrradabstellplätze, Technik- und Müllraum. Zum Innenhof hin sind zwei Wohneinheiten angeordnet. Aufgrund der Lärmbelastung an der Gürtel-Seite beginnt die Wohnnutzung straßenseitig erst ab dem 2. Obergeschoss.
Hofseitig ist dem Gebäude ein Balkonregal aus Stahl vorgelagert. Jede Einheit erhält so einen privaten Außenraum. Die Balkone bilden gleichzeitig die Grundlage für eine vertikale Begrünung mit Blumentrögen. Gepflanzt werden Rankpflanzen wie Kletterhortensie und Efeu zur Straße hin sowie Wein, Kiwi, Schafgarbe und Lavendel zur Hofseite.
Konstruktion und Materialien
Die Bodenplatte besteht aus vorgefertigten Stahlbetonplatten. Die Brandwände wurden mit recycelten Ziegelsteinen errichtet. Die Tragstruktur besteht aus einem Holzsystem mit Stützen, Unterzügen und Brettsperrholzdecken.
Der Aufbau folgt einem klaren Prinzip: Die Holzstützen tragen die Unterzüge, die über ein Verbindungselement aus Brettschichtholz miteinander verbunden sind. Die darüberliegende Brettsperrholzdecke ist mit X-Fix-Verbindern schubsteif montiert – der Holzknoten ist dadurch vollständig zerlegbar.
Auch im Innenausbau wurde auf Trennbarkeit geachtet. Die Wohnungstrennwände bestehen aus Hohlkastenelementen, die über eine Steckleiste verbunden und mit Exzenterverbindungen oben und unten fixiert sind. So lassen sich die Wände schnell und ohne Beschädigung versetzen.
Ein Rückbaukatalog dokumentiert die genaue Montage und Demontage aller Bauteile – inklusive des Holzknotens und der modularen Innenwände.
Energie und Klima
Die Energieversorgung erfolgt über eine Wärmepumpe mit drei Tiefenbohrungen. Die Wohnungen werden über Wandheizungen entlang der tragenden Stiegenhauswände beheizt. Eine Solarthermieanlage liefert das Warmwasser.
Regenwasser wird in einer 20.000-Liter-Zisterne gesammelt und für die Pflanzenbewässerung sowie die Toilettenspülung verwendet. Das spart nicht nur Trinkwasser, sondern entlastet auch das städtische Kanalnetz bei Starkregenereignissen.
Mit dem Stadtregal entsteht ein zukunftsfähiges Gebäude, das zeigt, wie ressourcenschonendes, anpassungsfähiges Bauen in dichter urbaner Umgebung gelingen kann. Es schafft Raum für unterschiedliche Lebensentwürfe und fördert eine flexible Nutzung über den Lebenszyklus hinweg. Die Kombination aus modularer Holzbauweise, sortenreiner Trennbarkeit, regenerativer Energieversorgung und Begrünung macht das Projekt zu einem Vorbild für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Es zeigt, dass zirkuläres Bauen mehr ist als Materialeffizienz – nämlich ein Weg, urbane Räume resilient, lebendig und sozial vielfältig zu gestalten.
Das Projekt Stadtregal befindet sich im 9. Wiener Gemeindebezirk, direkt am Währingergürtel 138. Es schließt eine Baulücke zwischen zwei Gründerzeitgebäuden und zeigt, wie sich Prinzipien des zirkulären Bauens in eine urbane Nachverdichtung integrieren lassen.
Der fünfgeschossige Bau vereint Wohnen, Arbeiten und öffentliche Nutzung in einer offenen Struktur. Ziel ist es, ein Gebäude zu schaffen, das sich im Laufe der Zeit an neue Anforderungen anpassen kann – ob als Wohnbau, Büro, Bildungseinrichtung oder Atelier.
Struktur und Nutzung
Der Entwurf basiert auf einem regelmäßigen Raster von 3 × 3,2 Metern. Dieses Raster bestimmt die Tragstruktur und ermöglicht flexible Grundrisse. Die zentrale Erschließung ist beidseitig belichtet. Rechts und links davon können Wohnungen oder andere Nutzungseinheiten erschlossen werden.
Im Erdgeschoss befinden sich straßenseitig ein Büro, Fahrradabstellplätze, Technik- und Müllraum. Zum Innenhof hin sind zwei Wohneinheiten angeordnet. Aufgrund der Lärmbelastung an der Gürtel-Seite beginnt die Wohnnutzung straßenseitig erst ab dem 2. Obergeschoss.
Hofseitig ist dem Gebäude ein Balkonregal aus Stahl vorgelagert. Jede Einheit erhält so einen privaten Außenraum. Die Balkone bilden gleichzeitig die Grundlage für eine vertikale Begrünung mit Blumentrögen. Gepflanzt werden Rankpflanzen wie Kletterhortensie und Efeu zur Straße hin sowie Wein, Kiwi, Schafgarbe und Lavendel zur Hofseite.
Konstruktion und Materialien
Die Bodenplatte besteht aus vorgefertigten Stahlbetonplatten. Die Brandwände wurden mit recycelten Ziegelsteinen errichtet. Die Tragstruktur besteht aus einem Holzsystem mit Stützen, Unterzügen und Brettsperrholzdecken.
Der Aufbau folgt einem klaren Prinzip: Die Holzstützen tragen die Unterzüge, die über ein Verbindungselement aus Brettschichtholz miteinander verbunden sind. Die darüberliegende Brettsperrholzdecke ist mit X-Fix-Verbindern schubsteif montiert – der Holzknoten ist dadurch vollständig zerlegbar.
Auch im Innenausbau wurde auf Trennbarkeit geachtet. Die Wohnungstrennwände bestehen aus Hohlkastenelementen, die über eine Steckleiste verbunden und mit Exzenterverbindungen oben und unten fixiert sind. So lassen sich die Wände schnell und ohne Beschädigung versetzen.
Ein Rückbaukatalog dokumentiert die genaue Montage und Demontage aller Bauteile – inklusive des Holzknotens und der modularen Innenwände.
Energie und Klima
Die Energieversorgung erfolgt über eine Wärmepumpe mit drei Tiefenbohrungen. Die Wohnungen werden über Wandheizungen entlang der tragenden Stiegenhauswände beheizt. Eine Solarthermieanlage liefert das Warmwasser.
Regenwasser wird in einer 20.000-Liter-Zisterne gesammelt und für die Pflanzenbewässerung sowie die Toilettenspülung verwendet. Das spart nicht nur Trinkwasser, sondern entlastet auch das städtische Kanalnetz bei Starkregenereignissen.
Mit dem Stadtregal entsteht ein zukunftsfähiges Gebäude, das zeigt, wie ressourcenschonendes, anpassungsfähiges Bauen in dichter urbaner Umgebung gelingen kann. Es schafft Raum für unterschiedliche Lebensentwürfe und fördert eine flexible Nutzung über den Lebenszyklus hinweg. Die Kombination aus modularer Holzbauweise, sortenreiner Trennbarkeit, regenerativer Energieversorgung und Begrünung macht das Projekt zu einem Vorbild für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Es zeigt, dass zirkuläres Bauen mehr ist als Materialeffizienz – nämlich ein Weg, urbane Räume resilient, lebendig und sozial vielfältig zu gestalten.