Seinen Namen gab dem Areal „Die Burg“ eine mittelalterliche Erdburg, deren Wälle heute überwachsen sind. Durch das Gebiet verlaufen der Nierings- und der Silvertbach, die zum großen Teil im Schatten der Bäume liegen und daher kühl und sauerstoffreich sind. Das etwa 143 Hektar große Waldgebiet wurde 1991 als Naturschutzgebiet ausgewiesen und 2001 entsprechend der FFH-Richtlinie (Flora-, Fauna-Habitat) der Europäischen Union in das europaweite Netz von Schutzgebieten „Natura 2000″ aufgenommen.
Umfassende Erneuerung der Holzbauteile
„Der Zustand des 21 Jahre alten Steges über das Sumpfgebiet inklusive einer kleineren Brücke über den Bach erforderte eine umfassende Erneuerung der Holzbauteile. Zudem gab es in der jüngeren Vergangenheit mehrere Sturmschäden am Steg“, erläutert Christiane von Recklinghausen, die für den RVR und Ruhr Grün im Bereich der Bauwerkserhaltung tätig ist. Die Bauingenieurin koordiniert Bauprojekte und ist mit verschiedenen Vergabe-, Planungs- und Überwachungsaufgaben betraut. Der Regionalverband Ruhr mit Sitz in Essen ist der größte kommunale Waldbesitzer in Deutschland. Der RVR-Eigenbetrieb Ruhr Grün bewirtschaftet Wald-Naherholungsgebiete im Verbandsgebiet und somit auch das Naturschutzgebiet „Die Burg“.
„Die Stege wiesen insbesondere an dem Gehbelag aus Eichenholz sowie den Geländern die meisten Schäden auf“, ergänzt Prof. Dr.-Ing. Rüdiger Harnach vom beauftragten Bochumer Ingenieurbüro für Bautechnik. „Die Längsträger (aus Holz und aus Stahl) sowie die Stahlrahmen wiesen nur geringe Schäden auf. Als Schäden an den Holzbohlen des Gehbelags waren – vorwiegend aufgrund von Feuchteeinwirkungen – Risse, Abspaltungen, Ausbrüche und Fäulnis vorhanden. In einigen Teilbereichen wurde der alte Bohlenbelag bereits durch einen darüber liegenden Bohlenbelag ersetzt. Insbesondere an den Rändern lag Algen- und Moosbefall vor. Die auf der Oberseite der Bohlen eingebrachte Riffelung war vielfach abgenutzt oder zugesetzt. Einige Verbindungsmittel hatten keinen Halt mehr im Holz und einige Bohlen wiesen Verwerfungen auf.“
Wartungsarme Ertüchtigung und Rutschfestigkeit gefordert
„Da der Gehbelag mit seinen verhältnismäßig dünnen Querschnitten ganzjährig der Witterung ausgesetzt ist, ist dieser in der Regel als erstes zu ersetzen. Bei diesem Steg war der Belag neben den erdberührten Holzbauteilen bereits stark verwittert und zum Teil schon ausgebessert, als die Sanierung beschlossen wurde“, so Christiane von Recklinghausen. „Somit suchten wir nach einer Möglichkeit, das Bauwerk mit der Sanierung so zu ertüchtigen, dass es möglichst wartungsarm länger erhalten werden kann, obwohl durch die Lage im Wald und im Sumpfgebiet immer mit hoher Umgebungsfeuchtigkeit zu rechnen ist.“ Auch die Verkehrssicherheit musste in diesem Bereich mit seinem hohen Besucheraufkommen sichergestellt werden. Daher spielte die entsprechende Rutschfestigkeit eine zentrale Rolle bei der Auswahl des geeigneten Materials.