Projektbeschreibung
Der Steinzeitpark Dithmarschen in Albersdorf, Schleswig-Holstein, ist ein archäologisches Freilichtmuseum, in dem die Lebensweise der Jäger:innen, Fischer:innen und Sammler:innen wie vor 5.000 Jahren erlebt und aktiv entdeckt werden kann. Das Projekt des Steinzeitparks ist wissenschaftlich begleitet, lehrreich, abenteuerlich und einzigartig. Auf dem ca. 40 Hektar großen Freigelände erwartet die Besucher:innen eine Kulturlandschaft der Zeit der ersten Ackerbäuer:innen und Viehzüchter:innen Norddeutschlands. Der Standort ist nicht zufällig gewählt, es befinden sich auf dem Gelände doch zahlreiche authentische Hügelgräber.
Es ist auch ein zentraler Anschauungs- und Studienort für wissenschaftliche Gruppen aus dem gesamten europäischen Raum, Studenten der Universitäten Kiel und Hamburg sowie Schulklassen und anderen Bildungseinrichtungen.
Der Steinzeitpark wird getragen von der Gemeinde Albersdorf und erhält Förderungen des Kreises Dithmarschen, des Landes Schleswig-Holstein und aus Mitteln der EU. Nutzer des Steinzeitparks ist das Archäologisch-Ökologische Zentrum Albersdorf als gemeinnützige GmbH (AÖZA gGmbH) unter Leitung von Dr. Rüdiger Kelm.
Es fehlte im Steinzeitpark bisher das zentrale Museumsgebäude, das „Steinzeithaus“.
Der Museumsneubau „Steinzeithaus“ in Albersdorf hat am 3.3.23 feierlich seine Türen geöffnet.
Das aus bis zu 90% mit Fördermitteln finanzierte Projekt wurde 2018 mit der Auswahl der Planer offiziell gestartet und der Baubeginn erfolgte im April 2021. In weniger als 2 Jahren konnte das Gebäude Ende 2022 termingerecht und ohne Kostensteigerungen fertiggestellt werden.
Das Gebäude ist in seiner Gesamtform einem Flintstein nachempfunden, von der kantigen Form bis zur Farbgebung. Die Holzdecken und die schräg an der Fassade verteilten Stämme greifen Elemente der Häuser des Steinzeitdorfes auf und die technisch umfassend ausgestatteten Innenräume schaffen die Voraussetzungen für die wissenschaftlichen Ansprüche des Betreibers. Das Gebäude versteht sich als Teil des Parks und Ort der Wissenschaft und Inspiration für Besucher und Nutzer.
Das Dachtragwerk wurde den steinzeitlichen Häusern im angrenzenden jungsteinzeitlichen Museumsdorf nachempfunden: ein langer schwerer Längsträger, darüber zweilagig eine Sekundärtragkonstruktion.
Das Dach selber ist schwer und flachgeneigt sowie als Gründaach ausgeführt, so wie die setinzeitlichen Vorbilder.
Vor die Fassade wurden schräg gestellte Lärchenstämme aus heimischen Wäldern montiert. Dies ist ebenfalls den Steinzeithäusern als stilisiertes Zitat nachempfunden worden.
Das Steinzeithaus - ein Museumsbau, der nur hier stehen kann und soll.
Es grenzt sich nicht vom Park ab, sondern verbindet innen und außen durch großflächige Verglasungen und Blickbezüge.
Im Einzelnen ist die Verwendung von Sichtbeton signifikanter Bestandteil des Gebäudes. Nahezu alle Innenflächen sind in Sichtbeton ausgeführt. Bewusst wurde, dem steinzeitlichen Charakter entsprechend, eine eher grobe Gestaltung gewählt.
Im Betonwerk wurden Probeflächen begutachtet und Strukturen festgelegt.
Auch Bodenflächen wurden mit abgeriebenem Schleifestrich ausgeführt.
Auch hier wurden Probeflächen hinsichtlich Wirkung und Begehbarkeit vorab erstellt.
Die Fassaden sind mit Faserzement-Platten (Equitone) gestaltet. Farbe und Form sowie weitgehend schräg nach außen verlaufende Fassadenflächen unterstreichen den steinzeitlichen Typus.
Das Gebäude wird zudem durch 8 jeweils 100 m tiefe Erdsonden mit Erdwärme versorgt.
Die Werkstoffe Beton, Holz und Faserzement sind bei diesem Projekt die prägenden Baustoffe. Nur durch die gestalterische Verwendung dieser Baustoffen in den vielfältigen Ausformungen konnte die Projektidee angemessen umgesetzt werden. Hinzu kommen die technischen Herausforderungen aufgrund der Hanglage und der hohen Schichtenwasserverhältnisse. Diese Anforderungen konnten z.B. durch wasserundurchlässige (WU-) Betone in Fertigteilen und als Ortbeton erfüllt werden.
Die Sichtbetonflächen dienen auch als Projektionsflächen für Videoanimationen.
https://www.ardmediathek.de/video/schleswig-holstein-magazin/steinzeitpark-albersdorf-wird-zum-ganzjahresziel/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS9mOWE5ZmQwOC0wZjYyLTRiODItYjhhYy1lMDRiNWQzMGRkNDM
Beton, Holz und Faserzement (Equitone) haben sich hier als zukunftsweisende und vielsagende Baustoffe gezeigt, die genau wie die beinhaltenden Steinzeitausstellungen auch einen Aussage für die Zukunft enthalten.
https://steinzeitpark-dithmarschen.de/steinzeithaus/