Nach Plänen der Architekten Fehling, Gogel und Pfankuch gruppieren sich die Wohnhäuser um ein Zentrum mit „Dorfplatz“, Rathaus, Bibliothek und Gemeinschaftseinrichtungen. Auch in den Häusern selbst wird die Idee des sozialen Wohnens mit großzügigen Gemeinschaftsflächen, offenen Treppenhäusern und Wohnküchen umgesetzt, während die privaten Wohnräume klein gehalten sind. Sie werden als „Buden“ bezeichnet, sind 9,6 m² groß und haben eine einheitliche, zweckmäßige Möblierung mit Bett, Schreibtisch, Schrank und Bücherregal. Fehlende Investitionen zur Instandhaltung und daraus resultierender Leerstand stellten das Studentendorf in den 1980er Jahren jedoch infrage, so dass der Abriss der Anlage drohte. 2006 wurde es als Nationales Kulturdenkmal unter Denkmalschutz gestellt. Seitdem findet eine behutsame schrittweise Modernisierung der Gebäude unter Berücksichtigung der ursprünglichen Architektursprache statt; bis 2017 konnte bereits ein großer Teil der Gebäude denkmalgerecht saniert werden. Ziel der Instandsetzung ist es, die Authentizität der Architektursprache durch geringe Eingriffe und Herstellung des ursprünglichen Farbkonzepts zu erhalten, aber auch die Betriebskosten durch eine energetische Ertüchtigung nachhaltig zu senken. Zudem sollte in den Gebäuden zeitgemäßer Komfort hergestellt werden, um eine Nutzungskontinuität und damit Nachhaltigkeit des Studentendorfs zu gewährleisten.
Die filigranen Fensterprofile wurden gegen Nachbauten mit dreifacher Isolierverglasung und thermischer Trennung ausgetauscht, die in Proportionen und Profilen den bauzeitlichen Fenstern entsprechen. Die Fassaden wurden mit einem nur 8 cm starken, hocheffizienten Wärmeverbundsystem mit durchgefärbtem mineralischem Kratzputz versehen, so dass die authentische Farbigkeit der Häuser wiedergewonnen werden konnte. Eine dezentrale Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung sorgt dafür, dass einzelne Bereiche nun individuell regelbar sind. Mit diesen Maßnahmen gelang es, den Energiebedarf um 60 Prozent zu reduzieren.
Mit Wiederherstellung der originalen Farbigkeit und weitgehendem Erhalt der Möbel ist das bauzeitliche Erscheinungsbild auch im Inneren wieder erlebbar. Zur Anpassung an heutige Wohnbedürfnisse wurden die Studentenbuden in Wohngruppen unterschiedlicher Größe zusammengefasst. Zur Verbesserung des hygienischen Standards, aber auch zur Konfliktvermeidung wurden die gemeinschaftlichen Sanitäreinrichtungen in kleinere, individuellere Einheiten unterteilt. Die Revitalisierung der offenen Gemeinschaftsbereiche ermöglicht die Idee eines demokratischen Miteinanders nun unter modernen Rahmenbedingungen.