ZWEI HÄUSER – EIN RAUM
Die beiden Häuser orientieren sich längs und quer an einem platzartigem Innenraum - dem Open Space. Dieser wird sowohl als Arbeitsfläche genutzt als auch frei bespielt mit Ausstellungen und Veranstaltungen. Beide Häuser sind in ihrem Volumen sehr ähnlich, die Verwendung eines einzigen Öffnungsformates für Fenster und Durchgänge unterstützt die Verbindung der Häuser. Die markanten quadratische Öffnungen der Häuser bestimmen den Raum und ermöglichen zahlreiche Ein- und Ausblicke, Durchblicke und Diagonalbeziehung - nicht nur innerhalb der Halle, sondern auch nach außen zum Grünraum und zur Spree. Eine große Schattenfuge zwischen Dachträgern und Häuser schafft die gewünschte Distanz der Häuser zum Dach.
Zwischen den beiden Häusern spannt sich eine Treppe mit Sitzstufen auf, die als Ort der Kommunikation auch für Seminare oder Vorführungen genutzten werden können. Vom Treppenpodest aus erschließen zwei weitere Treppenläufe die einzelnen Häuser. Ein umlaufender Flur macht das Konzept der eingestellten Häuser in der Halle erfahrbar und schafft dramatische Zwischenräume. Jedes der beiden Häuser bildet in unterschiedlichen Ebenen eine Art Dachterrasse aus. Das Zusammenspiel von Materialität, Farbe, Licht und Begrünung auf der oberen Dachterrasse schafft hier eine ganz eigene Welt. Trotz des nutzungsunspezifischen Ausbaus der Räume sind unterschiedliche Orte mit eigenem Charakter entstanden, die variabel nutzbar sind.
MATERIALITÄT UND FARBE
Das Farb- und Materialkonzept ist in enger Zusammenarbeit zwischen der Künstlerin und dem Architekten entstanden. Bei der Auswahl der Materialen wurde Wert darauf gelegt, Materialen zu verwenden, die über ihre materialspezifische Haptik und Textur wirken und im Alterungsprozess eine Patina entwickeln können. Wände und Dach der Bestandshalle sind als Hintergrund für die Häuser und in Bezug auf die Grünanlage vor dem Gebäude in einem milchigem grüngrau gestrichen. Die mineralische Farbe changiert im Spiel der unterschiedlichen Lichtstimmungen im Verlauf der Tages- und Jahreszeiten. Der anthrazitfarbene Zementboden in der Halle erdet die Häuser.
Das Materialkonzept unterstütz das Haus-im-Haus-Konzept mit der Ausarbeitung von Innen und Außen. Die äußeren Fassaden der Häuser sind in anthrazit eingefärbtem Lehmputz ausgeführt. Jeder der vier großen Innenräume ist farblich anders gestaltet. Die feinen Messingoberflächen der großen Schiebetüren stehen in Spannung zu den handwerklichen Lehmoberflächen. Treppen und Laufbereiche zwischen den Häusern sind in schwarz geölter Eiche ausgeführt, ebenso die Einbaumöbel.
Die rahmenlosen absturzsichernden Verglasungen bieten maximale Transparenz und reduzieren die Öffnungen auf ihr wesentliches.