SWEAT. Pop-Up Sauna

Niederlande


51.9953430 4.3758823 Niederlande
Diese Objektpräsentation und die dazugehörenden Fotos wurden der Heinze GmbH im Rahmen des Heinze ArchitektenAWARDs 2025 zur Dokumentation beispielhafter Architektur zur Verfügung gestellt.

Objektkategorie

Sportbauten

Objektart

Sonstige Sportbauten

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Datum der Fertigstellung

02.2025

Anzahl der Vollgeschosse

1-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt
10 m³
Nutzfläche
42 m²
Grundstücksgröße
42 m²

Tragwerkskonstruktion

Sonstige

OBJEKTBESCHREIBUNG 
SWEAT. ist eine temporäre, studentisch initiierte Pop-Up-Sauna auf dem Gelände des X TU Delft. Sie entstand als unabhängiges Herzensprojekt von fünf Architekturstudierenden – Jacob, Luna, Markus, Maxi und Tom – im Rahmen ihres letzten Masterjahres an der Technischen Universität Delft. Die Idee entstand im Winter:​ Delft braucht eine Sauna. Aus dem spontanen Wunsch entwickelte sich ein fast einjähriger Prozess aus Planung, Scheitern, Lernen und schließlich Bauen – mit dem Ziel, einen sozialen, zugänglichen und nachhaltigen Ort des Wohlbefindens zu schaffen. Was als permanentes Bauvorhaben begann, musste nach Rückschlägen – insbesondere dem Ausbleiben der Baugenehmigung – neu gedacht werden. Ein temporärer, zirkulärer Ansatz war die natürliche und logische Schlussfolgerung. Der neue Entwurf orientierte sich radikal an dem, was verfügbar war:​ Materialien wurden geliehen, wiederverwendet oder als Restposten beschafft. Die Herausforderung bestand darin, die architektonische Qualität trotz begrenzter Mittel aufrechtzuerhalten – ein Prozess, in dem Entwurf und Ressourcennutzung untrennbar miteinander verschmolzen. Die Pop-Up-Sauna besteht aus einer erhöhten Plattform aus Holzschalungsträgern und Brettschichtholz, getragen von 24 auffällig gelben PERI-Schalungsstützen. Die Dachkonstruktion wurde aus Holzträgern und wiederverwendeten Faserzementplatten realisiert. Die eigentliche Schwitzkabine ist ein kompakter, transluzenter Raum aus recyceltem Polycarbonat von RODECA, der eine besonders atmosphärische Lichtwirkung erzeugt. Ein Harvia-Saunaofen sorgt für die nötige Hitze, während eine Außendusche das Erlebnis abrundet. Die Innenausstattung – insbesondere die Saunabänke – wurde in gemeinschaftlichen Workshops mit freiwilligen Kommiliton*innen gebaut, unter Nutzung des restlichen Polycarbonats und dem B-Ware-Sperrholz von International Plywood. Der gesamte Bauprozess war geprägt von Kooperation, Improvisation und pragmatischer Kreativität.
Die SWEAT. Sauna versteht sich nicht nur als Ort der Erholung, sondern auch als Manifest für nachhaltiges Bauen und studentisches Engagement. Alle tragenden Materialien wurden nur temporär verwendet und sollen nach Projektende zurückgegeben, weiterverkauft oder recycelt werden. So wird ein möglichst geschlossener Materialkreislauf gewährleistet.
Die Sauna war vom 20. Februar bis 11. März 2025 in Betrieb und vollständig ausgebucht. Das große Interesse bestätigte das Bedürfnis nach solchen Orten innerhalb der Universität – nicht nur als Rückzugsort, sondern auch als Plattform für gemeinschaftliche Begegnung.

Das Projekt wurde tatkräftig unterstützt durch Marcel Bilow & Bucky Lab, die Holzwerkstatt der TU Delft, Mauro Overend (Building Technology), Dekan Dick van Gameren, sowie The Green Village und X TU Delft, die maßgeblich zur Umsetzung und Verortung beitrugen. Derzeit wird die Zukunft der SWEAT-Kabine weitergedacht. Während die Plattform und Konstruktion rückgebaut und in den Materialkreislauf zurückgegeben wurden, soll die autonome Schwitzkabine erhalten bleiben – möglicherweise als mobile Sauna bei Festivals, Ausstellungen oder im nahegelegenen botanischen Garten. Für das Team war SWEAT.Delft nicht nur ein Experiment im Bauen, sondern ein reales, kollektives Lernen. Sie setzen sich nun dafür ein, dass ähnliche Formate zukünftig als offizieller Teil der Lehre angeboten werden – damit mehr Studierende die Möglichkeit erhalten, ihre Ideen in gebaute Realität zu verwandeln.
BESCHREIBUNG DER BESONDERHEITEN 
Prozess:​

  • Von der Idee zur gebauten Realität – Studierende planten und bauten selbst
  • Ursprünglich als permanente Sauna geplant → nach gescheiterter Baugenehmigung:​ temporäres Pop-Up-Konzept
  • Entwurf wurde an vorhandene Materialien angepasst (Design follows availability)
  • Nutzer*innen wurden aktiv einbezogen (Feedback durch Plakate & Gespräche)

Nachhaltigkeit & Zirkularität:​

  • Verwendung von geliehenen, recycelten und B-Ware-Materialien
  • Alle Hauptbauteile werden rückgebaut, zurückgegeben oder weiterverwendet
  • PERI Schalungsträger und -stützen (geliehen)
  • RODECA Polycarbonatplatten (recycelt)
  • International Plywood Sperrholz B-Ware
  • Gebrauchte Faserzementplatten für das Dach
  • Minimaler ökologischer Fußabdruck
  • Rückbau nach Projektende:​ Erhalt und Weiterverwendung der Kabine an anderen Orten (z. B. Festivals, Botanischer Garten)
  • Beispiel für nachhaltige, mobile Architektur

Beitrag zum Hochschuldiskurs:​

  • Eigeninitiative von Architekturstudierenden der TU Delft
  • Unabhängiges Projekt, außerhalb des regulären Curriculums
  • Studierende durchliefen kompletten Bauprozess, inkl. Rückschlägen und Umplanung
  • Projekt wurde zum Realitätscheck und Lernfeld
  • Vernetzung von Herstellern zur Hochschule (und umgekehrt)
  • Impuls zur Integration praxisnaher Formate in die Lehre (z. B. als Seminar)
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