Bei diesem Objekt handelt es sich um einen Neubau eines mehrgeschossigen Bürogebäudes und einer angrenzenden Halle der Firma Otto Fuchs in Meinerzhagen. Die Otto Fuchs KG ist ein führendes, international tätiges Unternehmen der NE-Metallindustrie mit weltweiten Kunden in der Luft-, Raumfahrt-, Automobil- und Bauindustrie.
Örtlichkeit
Das Grundstück befindet sich in Meinerzhagen auf dem schon umfangreich bebauten Firmengelände der Firma Otto Fuchs zwischen der Derschlager Straße und der Otto-Fuchs-Straße. Im Bereich des Neubaus wurde ein bestehender Hallenkomplex abgerissen. Ziel war es die Stadt Meinerzhagen, welche durch das Industriegelände der Firma Otto Fuchs stark geprägt ist, städtebaulich aufzuwerten. Das Bürogebäude ist Identifikations- und Orientierungspunkt und soll das Stadtbild nachhaltig verändern. Architektonisch bestand die Herausforderung darin, einen flexiblen, nutzungsoffenen und ästhetischen Entwurf zu konzipieren, der die neusten technischen und bauphysikalischen Anforderungen erfüllt.
Baubeschreibung
Zunächst musste für den Neubau eine alte Halle, die nicht mehr in Betrieb war, weichen. Die danach entstandene Baugrube wurde der Hang mithilfe eines Spritzbetonverfahrens und Rückverankerungen gesichert. Aufgrund der Topographie ist das Technikum (Bürogebäude) an der Südwest- und Südostseite im Erdgeschoss zugänglich. An der Nordwestseite im 3.Obergeschoss befindet sich der repräsentative Haupteingang des Technikums und das Atrium. Das Atrium ermöglicht es, dass die inneren Gebäudeteile bis in die unteren Geschosse mit natürlichen Licht versorgt werden. Der Glasaufzug und die farblich abgesetzte Freitreppe im Atrium fügen sich stimmig in die Gesamtkonzeption ein. Die angrenzende, neugebaute Halle ist im Erdgeschoss mit dem Technikum verbunden. Im Erdgeschoss sind Sanitärräume, Pausen- und Betriebsräume angeordnet. In den darüber liegenden Geschossen befinden sich überwiegend offene Büroflächen, Einzelbüros, Meeting Points und Besprechungsräume. Im 1. Obergeschoss befindet sich ein offener Bereich, der das Atrium definiert und durch Sitzstufen zum Kommunizieren, Verweilen und Präsentieren einlädt. Im Zentrum stand die Identifikation der Mitarbeiter mit der Architektur und der Konzeption. Daher wurden unter der Beteiligung der Mitarbeiter und dem Auftraggeber Workshops mit den Architekten und Fachplanern arrangiert, um gemeinsam die neue Zonierung und die idealen Abläufe des Bürogebäudes zu entwickeln. Daraus entstand eine hohe Flexibilität bei der Aufteilung der Grundrisse, sodass Umbauten, je nach Bedürfnis des Nutzers, schnell und unproblematisch möglich sind. Es wurden innovative Think Tanks mit transparenten, abgerundeten Glaswänden entworfen und unkonventionelle Akustikdecken in den Teeküchen realisiert. Die architektonisch attraktive Pfosten- Riegel Fassade mit Öffnungselementen der Firma Schüco sorgt für eine ausgewogene Lichtdurchflutung im gesamten Bürobereich. Die Fassade legt sich wie eine Haut auf den Baukörper und wirkt besonders leicht, da kein klassischer, außenliegender Sonnenschutz verwendet wurde. Um dennoch einen angemessenen und optisch attraktiven Sonnenschutz bei einer solch transparenten Fassade zu gewährleisten, wurde SageGlass verwendet. Mithilfe einer elektrochromen Beschichtung, ermöglicht SageGlass eine 3 Zonen Verdunklung, die sowohl pro Etage, als auch individuell pro Fensterelement steuerbar ist. Die dezente Lichtkonzeption der Außenfassade, bestehend aus horizontalen LED- Leisten, wird im Atrium aufgegriffen und weitergeführt. Die angrenzende Produktionshalle wurde mit einer Facid Textil Fassade verkleidet, die licht- und winddurchlässig ist und mit unterschiedlichsten Motiven bedruckbar ist. Außerdem erhielt die neue Produktionshalle eine nachhaltige Dachbegrünung.
Haustechnik
Energetisch befindet sich die Haustechnik des Technikums auf hohem Niveau. Das Bürogebäude verfügt über eine Fußbodenheizung, eine zentrale Lüftung und Kühlung, die nutzerbedingt eingeteilt werden kann. Die Hauptenergieversorgung wird durch ein eigenes, im Werk befindliches BHKW garantiert. Darüber hinaus wurden nachhaltige Materialien im Bauprozess integriert. Zahlreiche Baustoffe können wiederverwendet werden und einem nachhaltigen Kreislauf zugeführt werden. Aufgrund dieser Maßnahmen wird für dieses Bürogebäude aktuell das DGNB- Zertifikat in „Platin“ angestrebt.