Um dem innovativen Tätigkeitsfeld der Mitarbeiter und dem Eigenanspruch des Unternehmens hinsichtlich ökologischer Verantwortung, Nachhaltigkeit und Qualität gerecht zu werden, wurde ein Gebäude entwickelt, das nicht nur durch sein klares elegantes Design auf den Inhalt aufmerksam macht, sondern durch innovative energetische Konzepte auch auf ca. 90 % der Primärenergie für die Heizung verzichten kann.
So wird beispielsweise die im Rahmen der Prüfstände erzeugte Wärmeenergie direkt zur Kälte- und Wärmeerzeugung des Gebäudes verwendet und senkt so deutlich den Energieverbrauch. Die Zertifizierung nach DNGB-Standard in Bronze für das Gebäude wird beantragt.
Der Komplex gliedert sich in einen zentralen Hauptkörper der Labor- und Supportbereiche und sechs daran angrenzenden Büromodulen. Zentrale Erschließungszonen an den Längsseiten des Gebäuderückgrates ermöglichen die effektivste Verbindung der verschiedenen Funktionseinheiten einen natürlichen Puffer zwischen den Labor- und Arbeitsbereichen (Praxis) und den Büro- und Entwicklungsbereichen (Theorie) in den Modulen. Thematisch gestaltete Meeting Points an jedem Modulzugang, ausgestattet mit Teeküchen und Besprechungsräumen fördern den Wissensaustausch zwischen den Mitarbeiter en passant mit positiver Auswirkung auf interne Prozessabläufe.
Anlagentechnik:
Wärmerzeugung
Die im Entwicklungs- und Prüfprozess entstehende Wärme aus Abwasser und Abluft wird vollständig für die Beheizung des Gebäudes genutzt. Dies erfolgt über Wärmepumpenanlagen, die die Energie des im Prozess anfallenden Abwassers und der Abluft aus den Prüfprozessen als Wärmequelle nutzen. Dadurch ist bis zu einer Außentemperatur von -1 °C keine zusätzliche Heizungsanlage erforderlich. Erst bei niedrigeren Temperaturen - durchschnittlich an ca. 20 Heiztagen im Jahr - wird mit einem konventionellen Gaskessel die Spitzenlast gedeckt. Damit werden für die Heizung - mit Ausnahme der Spitzenlasten - keine fossilen Brennstoffe verbraucht.
Klimatisierung
Die Laborbereiche erhalten den hygienischen Mindestluftwechsel ( 8m³/h/m² ) über eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Der Wärmerückgewinnungsgrad beträgt 70%.
Für die Entwicklungsprozesse ist für normierte Umgebungsbedingungen teilweise eine nachgeschaltete Klimatisierung der Labore erforderlich. Die Bürobereiche in den Gebäudemodulen werden natürlich belüftet und erhalten eine Betonkerntemperierung, um eine angenehme Raumtemperatur auch im Sommer sicher zu stellen.
Kälteerzeugung / Betonkerntemperierung
Die erforderliche Kälte für die Betonkerntemperierung wird bis 13 °C Feuchtkugeltemperatur über "freie Kühlung" in Kühltürmen erzeugt. Erst bei höheren Temperaturen ist eine konventionelle Kälteerzeugung über Kältemaschinen notwendig.
Damit wird das nach dem "Green Building Konzept" geplante Gebäude fast ganzjährig ohne Verbrauch fossiler Brennstoffe betrieben.