Die vollständig neu gestaltete Fassade des nördlichen Bauteils wurde größtenteils an die vorhandene Bausubstanz angebaut und nur teilweise als Neukonstruktion errichtet. Die Baufigur aus den 1970er Jahren wird durch Auffüllen der dreieckigen „Restflächen“ entlang der Buddestraße wieder den Fluchtlinien der Stadt des 19. Jahrhunderts angenähert. Ein tiefes, lebendiges Fassadenrelief in vertikaler Struktur bindet die Aufmerksamkeit der
Passanten und verlangsamt, als retardierendes Element, ihren Gang. Zwei neu definierte Hochpunkte über dem Karstadt-Haus wecken die Neugierde und ziehen an. Ein starker Material- und Farbkontrast der hochwertigen Natursteinfassade (heller Kalkstein, grüner Granit, grauer Muschelkalk) gliedert und rhythmisiert das Ensemble optisch in kleinere Abschnitte, die sich an die historische Parzellierung anlehnt. Die Fassadengestaltung lebt vom Spannungsverhältnis der Wiederholung des gleichen Motivs in immer neuer, überraschender Durchführung. Die Trauflinie hebt und senkt, um Anschluss an die Nachbarn zu erhalten. Die vor Ort vereinten Nutzungen, etwa das Bürohochhaus oder die Parkgarage, sind durch eine, dem jeweiligen Thema entsprechende Modulierung des Fassadenmotivs ablesbar. Entlang der Gorkistraße ist die Erdgeschosszone durch zahlreiche Zugänge
unterschiedlichen Maßstabs geöffnet. So entsteht eine belebte Einkaufsadresse mit vielfältigen attraktiven Angeboten. Ein echtes neues Stück Stadt.
Die bis zu 45 cm tiefe Staffelung der kaskadierenden Gestaltung der Natursteinfassade wurde mit zahlreichen Massivteilen ausgeführt und ist in dieser Form und Qualität wohl einmalig. Vertikal wurden jeweils drei Steine durch Pressfugen verbunden, sodass eine sehr homogene Erscheinung erzielt werden konnte. Eine weitere Besonderheit liegt in der Ausführung der festverglasten Schaufenster. Ein (demontierbarer) Rahmen aus
Naturstein verdeckt die dahinterliegende Pfosten-Riegel-Konstruktion, so dass einzig und allein die Materialien Glas und Stein sichtbar sind.
Im Tegel Quartier entstaden auf insgesamt 90.000m² Räume für Handel und Büros. Der nördliche Bauabschnitt umfasst davon rund 45.000 m².