Die Firma Dr. Babor GmbH & Co. KG hat im Jahr 2012 entschieden ihren Firmenstandort in Aachen weiter auszubauen. Für die Erweiterung der administrativen Bereiche wurde eine effiziente Lösung gesucht, um das bereits hoch verdichtete Betriebsgelände mit einem neuen Verwaltungsgebäude aufzuwerten. Aus diesem Grund haben wir, die Architekten K2 GmbH, einen Baukörper entwickelt, der als 6-geschossige, gläserne Skulptur das Grundstück an der Ostgrenze abschließt.
Die Fassade wurde mit umlaufenden und horizontal schwingenden Fassadenbändern gestaltet, die dem Objekt neben der femininen Anmutung eine tänzelnde Leichtigkeit verleihen. Die Befestigung der teilweise bis zu 20 Meter langen und 2,5 Meter auskragenden Bänder basiert auf einer innovativen Entwicklung und erweckt den Anschein, dass die Fassade um das Gebäude schwebt.
Um die bereits bestehende Verwaltung an den Neubau anzubinden, wurde ein transparenter Skywalk konzipiert, der jetzt mit einer Spannweite von 40 Metern - ohne jegliche Stütze - die beiden Gebäudeteile verbindet.
Der Baukörper besteht aus einer Stahlbetonkonstruktion mit Stahlbetonstützen und -decken. Die Flachdächer wurden als extensive Gründächer ausgeführt.
Im Erdgeschoss wurde eine vorgehängte anthrazitfarbene Lamellenkonstruktion verbaut, die die dahinterliegenden Fenster optisch zurücktreten lässt. Die Geschossdecken sind mit wärmedämmenden Metallpaneelen ausgestattet.
In den oberen Geschossen herrscht eine Pfosten-Riegelkonstruktion mit Fenster-/Glaseisätzen in den Farbabstufungen anthrazit bis schwarz vor. Die Besonderheit sind hier die gebogenen Fensterfronten, die wie ein gläsernes Band das Gebäude umschließen. Um die gewünschte Großzügigkeit der Glasflächen umsetzen zu können, mussten die einzelnen Fenster als Sonderanfertigung in den Niederlanden hergestellt werden, da nur dort entsprechende Maschinen zur Verfügung standen.
Neben den Büroflächen, die für ca. 160-200 Mitarbeiter neue helle, lichtdurchflutete Arbeitsplätze bieten, sind im Sockel des Erdgeschosses das Lager/der Versand und im 1. Obergeschoss zusätzliche Flächen für die Erweiterung der bestehenden Kommissionierung untergebracht.
"The Curve" wurde unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit geplant und entspricht so der Unternehmensphilosophie der Firma Dr. Babor in Bezug auf nachhaltige und ressourcenschonende Produkte. Durch die eingesetzte Geothermie, ein intelligentes Raumluft- und Wärmesystem sowie eine licht- und wärmegesteuerte Fassade entstand hier durch intelligente Architektur eine zukunftsweisende Bebauung. Um die Energiebilanz des Gebäudes zu optimieren, wurde eine dynamische Gebäudesimulation durchgeführt. Diese führt zu einem energieeffizienten Gebäude mit geringem Energieverbrauch und damit verbundenen geringen Energiekosten, aber auch zu den von den Nutzern gewünschten optimalen und behaglichen Raumklimaverhältnissen.
Die Heizungsanlage wird geothermisch betrieben. Dafür greifen 36 Rohrleitungen bis zu 100 Meter unter dem Gebäude auf Erdwärme zu. Durch die Nutzung der Umweltenergie (Wärmepumpe mit Erdsonden) und der Nutzung des BHKWs wir der Primärenergiebedarf (inklusiver Beleuchtung und Kühlung) von 1.035 MWh/a (EnEV) auf 496 MWh/a gesenkt. Das Gebäude verbraucht mehr als 50 % weniger Energie als vom Gesetzgeber gefordert.
Das Unternehmen Dr. Babor stellt damit unter Beweis, dass es neben seiner Verpflichtung für innovative, kosmetische Premiumprodukte auch in Bezug auf die bauliche Erweiterung des Standortes in Aachen einen qualitativ hochwertigen und zukunftsweisenden Weg einschlägt.