Das alte Haus in der Region Kent im Südosten Englands benötigte dringend ein Upgrade. Frühere Besitzer hatten das Haus 1980 um einen Anbau erweitert, sowie später noch einen Wintergarten hinzugefügt. Die ungünstige Raumaufteilung sowie der schlechte Zustand der früheren Anbauten boten den kürzlich pensionierten Bewohnern keinen komfortablen Lebensstandard mehr.
Unser Entwurf holt alles aus dem sehr knappen Budget heraus, in dem wir den neuen Anbau auf nur 18m² beschränkten und dafür das Bestandsgebäude entkernten und renovierten. Eine Herausforderung stellte dabei die ungünstige Ausrichtung des Hauses dar: das Grundstück liegt an einer lauten, stark befahrenen Strasse, während sich der Garten auf der Nordseite des Hauses befindet.
Im neuen Grundriss orientiert sich ein grosszügiger offener Wohnbereich mit direkt angeschlossener Küche zum Garten hin, während die unterstützenden Funktionen wie Eingang, Arbeitszimmer, Abstellraum, WC zur Strasse hin angeordnet sind, und so einen Lärmpuffer bilden.
Im Obergeschoss wurde das Schlafzimmer an die ruhige Nordseite verlegt, ein grosses Fenster mit neuem Loggia-Balkon ermöglicht einen weiten Blick über den Garten. Ein ehemaliges Kinderzimmer wurde zum luxuriösen Bad, während zwei weitere Räume als Gästezimmer dienen.
Ein stützenfreies Eckfenster und zwei Dachfenster sind die Besonderheiten des neuen Anbaus und holen direktes Sonnenlicht in den Wohnraum. Alle Fenster wurden aussenbündig in die Fassade gesetzt und haben innen einen umlaufenden Rahmen aus Furnierschichtholz. Die neue Terrasse und der Balkon verbinden die Innenräume mit dem Garten.
Die Fassade wurde vollständig mit dunkel gefärbtem Lärchenholz verkleidet, um die verschiedenen Anbauten als einheitliches Volumen erscheinen zu lassen. Die vertikale Verschalung formt einen interessanten Kontrast zu den alten Feldsteinwänden des Cottage. Gleichzeitig erinnert sie an die typischen schwarz gefärbten Holzscheunen in der Region. Ein Rahmen aus gefaltetem Flachstahl markiert den neuen Eingang, welcher in die Feldsteinwand geschnitten wurde.
Der Anbau erhielt eine Wärmedämmung für Dach, Bodenplatte und Wände sowie eine neue effiziente Gasheizung.