TIKK _ temporär im kurkiez _ Quartiersentwicklung in Aachen Burtscheid


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Diese Objektpräsentation und die dazugehörenden Fotos wurden der Heinze GmbH im Rahmen des Heinze ArchitektenAWARDs 2024 zur Dokumentation beispielhafter Architektur zur Verfügung gestellt.

Objektkategorie

Wirtschaftsbauten

Objektart

Hotels, Gästehäuser

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Datum der Fertigstellung

02.2024

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Nutzfläche
5.695 m²
Wohnfläche
2.499 m²
Grundstücksgröße
7.155 m²
Verkehrsfläche
1.125 m²
Grundstücksgröße
4.077 m²

Kosten

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
23.500.000 €

Tragwerkskonstruktion

Holz

OBJEKTBESCHREIBUNG 
Die Stadt Aachen plant in zwei Jahren mit der Michaelsbergschule umzuziehen. Was mit dem ehemaligen Gelände der Schule passieren soll, ist bisher noch unklar. Gleichzeitig sieht die Stadt Aachen sich in Gefahr den Status als Kurstandort zu verlieren. Ziel war es Perspektiven aufzuzeigen und den Standort als Kurstandort zu stärken.

Das Projekt TIKK - temporär im kurkiez - setzt sich als Ziel zukunftsorientiert alle Zeiträume des temporären Wohnens abzudecken. In einer entscheidend vermittelnden Lage zwischen dem Marienhospital und der zukünftigen Klosterklinik, bildet das Projekt einen zentralen Punkt des Kurcampusses. Aber auch in anderer Richtung befindet sich das Projekt in einer Grenzlage zwischen der kleinteiligen Bebauung der Heimgartensiedlung und der städtischen Blockrandbebauung auf der anderen Seite des Kurparks. Dieser Unterschied macht sich auch stark in der jeweiligen Demografie bemerkbar. Demnach ist das Plangebiet ein Durchgangs- und vor allem ein Begegnungsort.
Gleichzeitig steigert das Projekt TIKK auch die Relevanz der Michaelsbergstraße, der als Bewegungsraum bisher weniger Beachtung, im Vergleich zur parallelverlaufenden Dammstraße, geschenkt wurde. Um dies zu schaffen ist die Erdgeschosszone der jeweiligen Gebäude mit Nichtwohnnutzungen ver­sehen und lädt damit die Öffentlichkeit ein. Um eine lebhafte Gemeinschaft im temporären Woh­nen zu kreieren, sind die Wohnräume auf den Oberge­schossen von maximaler Privatheit geprägt und das Erdgeschoss und die Dachterrassen im Umkehrschluss von maximaler Öffentlichkeit. Sobald sich Besuchen­de nach Gemeinschaft sehnen, sorgt das Angebot dieser Gemeinschaftsflächen für maximale Begeg­nung und Austausch. Um eine möglichst große Durchmischung innerhalb des Gebietes gewährleisten zu können, wird der temporäre Aufenthalt in drei Zeiträume unterteilt und deckt somit die verschiedenen Wohnformen für Aufenthalte zwischen einer Nacht und ca. drei Jahren ab. Daraus ergibt sich eine Mischung aus klassischen Hotelzimmern über etwas geräumigere Zimmer mit kleiner Küchenzeile bis hin zu geräumigeren Mehrzimmerwohnungen. Hinzu kommen die Clusterwohnungen mit einer größeren Konzentration der Gemeinschaft auf der Etage, welche sich für das längerfristige temporä­re Wohnen, also zum Beispiel Studierendenwohnen, eignet. Ergänzt wird das temporäre Wohnen durch gewerbliche Nutzungen, wie Co-Working-Spaces und Ateliers in der denkmalgeschützten Michaels­bergschule, als auch einem Sport und Optionsraum, in der ausgebauten Sporthalle der ehemaligen Schule. Eine maximale Nutzung des Bestands ist genauso entscheidend für den Charakter von TIKK, wie die potenzielle Umnutzung in der Zukunft, damit eine bunte Durchmischung und eine hohe Aufenthalts­qualität gewährleistet werden kann, heute, wie auch in Zukunft.
BESCHREIBUNG DER BESONDERHEITEN 
Das Gelände der Michaelsbergschule befindet sich auf einem Archipel aus unterschiedlichen Nutzungen und städtebaulichen Strukturen. TIKK fasst dieses zusammen und bildet dadurch ein Quartier mit bunter Durchmischung. Dabei bezieht es auch die umgebene Nachbarschaft mit ein und stellt einen Ort der Begegnung dar. Ausgebildet wird dieser zentrale Treffpunkt am Kiezplatz, der zudem den Eingang des Klostergartens darstellt. Der Freiraum ist zugänglich für Radfahrende und FußgängerInnen.
Begonnen hat das Projekt mit dem Entwurf des Prozesses der „Partizipations-Halle“. In diesem Prozess sollen vor allem die unterschiedlichen Bedürfnisse der jeweiligen Akteure ermittelt werden. Durch das Schlüpfen in die unterschiedlichen Rollen und deren jeweilige Reflektion soll zudem das Endergebnis verbessert werden und darüber hinaus auch langlebiger genutzt werden können.
Um der Stadtgesellschafft einen Mehrwert zu bieten, befinden sich in den Erdgeschossen verschiedenste Nichtwohnnutzungen, wie ein Kiezcafé, ein Kiezkiosk, ein Restaurant, Co-Working Spaces, der Recycling Fahrradladen Kiezrad, das Foyer des Gästehauses mit Bar, das für alle offen ist und die Sporthalle, die gleichzeitig auch als Optionsraum dient, um weiteren Veranstaltungen, wie Flohmärkten, etc. Raum zu bieten. Ergänzt wird das Ganze durch die Umnutzung und Erweiterung des ehemaligen Klosters zu einer Rehaklinik. Damit wird TIKK Teil des Kurkiezes und bietet Angehörigen der Patienten der Kliniken die Möglichkeit diese zu besuchen.
Das Projekt zeichnet sich auch durch seinen konzeptuellen Ansatz an das temporäre Wohnen aus. Sozial durchmischt deckt das Projekt alle Anforderungen an das temporäre Wohnen ab. Dafür wurde der temporäre Aufenthalt zur Vereinfachung in drei Kategorien unterteilt, die sich in ihrer Aufenthaltsdauer und der Reiseart unterscheiden. Daraus ergaben sich drei unterschiedliche Wohnformen. Die Bedürfnisse eines kurzen Aufenthalts, z.B. der Besuch von Freunden und Verwandten (1-14 Tage), werden durch kleinteilige Hotelzimmer gestillt. Die, des etwas längeren Aufenthalts, z.B. für Praktika, etc. (7-60 Tage), werden durch etwas größere Wohneinheiten mit kleinerer Küche abgedeckt. Für Familien, etc. stehen Mehrzimmerwohnungen zur Verfügung. Und für den längeren temporären Aufenthalt, z.B. für Studierende, Forschende, Lehrende, etc. (1 Monat – 3 Jahre), stehen Zimmer in größeren Clusterwohneinheiten zur Verfügung. Hier entsteht aufgrund der längeren Aufenthaltsdauer auch eine eigene Gemeinschaft auf der Etage, die sich die Räume aneignen kann. Ergänzend kommen Co-Working-Spaces und Ateliers in der denkmalgeschützten Schule hinzu, die das Bedürfnis nach Räumen für das temporäre Arbeiten stillen und als Nutzung nicht in Konflikt mit dem Gästehaus stehen. Der vordere Teil der ehemaligen Michaelsbergschule wird für die Verwaltung des Gebiets genutzt und stellt somit den Sitz des TIKK-Offices dar. Von hier aus sollen in Zukunft auch Weitere Projekte der TIKK-Stiftung geplant werden.
Eine weitere große Herausforderung stellte die Schaffung einer lebhaften Gemeinschaft während des temporären Aufenthalts dar. Daher sind die individuellen Zimmer von maximaler Privatheit geprägt und der Dachgarten und das Erdgeschoss im Umkehrschluss von maximaler Öffentlichkeit. Hier treffen sich die Menschen, tauschen sich aus und durchmischen sich, zahlreiche Synergieeffekte sind die Folge.
Die Nachfrage nach einer Sporthalle an diesem Ort ist hoch, wie Akteure der Stadt Aachen bestätigten. Alternative Räumlichkeiten gibt es nicht. Um den Bestand also weiterhin zu nutzen und die Halle Halle sein lassen zu können, wird ein „Tisch“ über dieser ausgebildet, der den Wohnturm an dieser Stelle trägt. Damit wird keine Weitere Fläche für Wohnraum versiegelt. Auch andere Veranstaltungen sollen in der Halle stattfinden können, sodass diese vielseitig und jederzeit genutzt wird.
Brach liegende Quartiere drohen schnell zu verweisen, um möglichst schnell den Ort nach Abgang der Schulnutzung weiterleben zu lassen, ist eine schrittweise Entwicklung des Standortes vorgesehen. Begonnen werden soll mit den gering gehaltenen Umbaumaßnahmen in der Schule, sodass hier möglichst schnell die Co-Working Spaces genutzt werden können und Kunstschaffende die Ateliers beziehen können. Dadurch können diese sich den Raum schonmal anzueignen. Als nächster Schritt soll die Sporthalle während der Sommermonate umgebaut werden und der „Tisch“ für den Wohnturm errichtet werden. Währenddessen kann der ehemalige Schulhof als Sportfläche dienen. Im Laufe des Weiterbaus des Turms, kann die Sporthalle über den Eingang im Nord-Osten erschlossen und somit bereits genutzt werden. Als letzter Entwicklungsschritt wird das Gästehaus errichtet, während das Quartier sich schon Stück für Stück mit Leben füllt.

WEITERE DOKUMENTE ZUM OBJEKT

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