Tribünen-Teilüberdachung und Regieraum Freilichtbühne Bellenberg

Eingeschmiegt in die locker bewaldete Hügellandschaft am Rand des Teutoburger Waldes, liegt das Dörfchen Bellenberg (350 EW). Auf seiner nahen Naturbühne wird seit mehr als vierzig Jahren Laientheater gespielt. Volksstücke, Märchen und Jugendtheater ziehen jährlich über 10.000 Besucher an. Eine Teilüberdachung der Zuschauer-Tribüne sollte bei Regen Unterstand bieten und bei Sonne Schatten spenden, gleichzeitig Charme und Charakter des Spielvereins "Freilichtbühne Bellenberg e.V." unterstreichen und den geschätzten Landschaftsbezug erhalten.

Die Dachgestalt aus 16 figürlichen Brettschichtholzträgern und einer konvexen und fein gegliederten Dachfläche aus Nadelholzbohlen überdeckt 466 qm im oberen Tribünenbereich. Dieser ist auch mit Rollstühlen anfahrbar. Eine einfache Tragkonstruktion aus Stahlrohren hält das Dach mit vier, in Fundamenten aus Stahlbeton, eingespannten Stützen. Dachentwässerung sowie Elektroinstallationen für Beleuchtung und Lautsprecheranlage sind im Tragwerk integriert. Eine robuste Dachfläche mit Bitumendachdichtung ist vom vorhandenen Regiehaus aus für Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen zugänglich.

Zwischen dem bestehenden Regiehaus und der südlicher Dachtraufe entstand ein neuer Regieraum für die inzwischen anspruchsvollere Licht- und Schalltechnik. Alle Schutzanforderungen für Mensch und Gerät wurden in einem kompakten Gehäuse aus sichtbarem Stahlbeton und Glaskonstruktion integriert.

Eine Besonderheit des Projektes was der Kommunikations- und Planungsprozeß mit "eingeübten" Laien-Schauspielern (Vereinsvorstand) die gleichermaßen berufliche Vollprofis sind und mit vielen Ehrenamtlichen. Von Bank- und Finazfachleuten über Elektroniker, Pädagogen, Fremdenverkehrswirten bis zum Stahlbauingenieur und Zimmerermeister im Ruhestand - alle galt es unter das gemeinsame Dach zu bekommen.

Genehmigungs-, Fertigungs- und Bauverfahren- sowie Finanzierungtechnik waren ebenso bedeutend wie Akustik, Beleuchtung und Fluchtwegsicherung. Bis hin zur Farbgebung wurde alles im Konsensverfahren erkundet, abgestimmt, geplant und so an Fachunternehmen vergeben, dass zwischen zwei Freilichttheater-Spielzeiten, mit einem langem Winter eine nahezu filmreife Montage der Vorgefertigten Bauteile zu Stande kam.

Eine Woche vor Spielbeginn - Bühnenproben liefen parallel zur Schlußmontage - wurde der Bau mit einem hohen "Eigenleistungsanteil" fertiggestellt und abgenommen. Premiere 28.05.2011.