Der Breslauer Platz befindet sich auf der Nordostseite des Kölner Hauptbahnhofs. Der neu
entstandene städtische Platz bildet das Entree zu den Eingängen des Hauptbahnhofes und
der neuen unterirdischen Stadtbahnhaltestelle. Gleichzeitig werden im direkten Umfeld alle Fahrbeziehungen des motorisierten Verkehrs oberirdisch gebündelt und stadtverträglich neu organisiert.
Als Verknüpfungspunkt zwischen Stadt-, Fern- und S-Bahn kommt der Haltestelle Breslauer
Platz schon heute eine große Bedeutung im verkehrstechnischen Netz der Stadt Köln zu.
Mit Inbetriebnahme der neuen Nord-Süd Stadtbahnstrecke wird die Bedeutung dieses Knotenpunktes noch erheblich steigen.
Durch die benötigte Verbindung vorhandener und neuer Gleise entstand eine in Längsrichtung
gegeneinander verschobene Bahnsteiganlage mit Mittel- und Seitenbahnsteig.
Da die Deutsche Bahn AG zudem eine optionale Gleiserweiterung des Hauptbahnhofes
in Aussicht stellte, mussten die hierfür später benötigten Stützen für diesen Erweiterungsbau
bereits bei der Planung der Konstruktion und Gestaltung berücksichtigt werden.
Die unterirdische Stadtbahnhaltestelle Breslauer Platz ist darüber hinaus der erste Baustein
eines städtebaulichen Gesamtkonzeptes. DieAufgabenstellung beinhaltet eine Neuordnung
der stadträumlichen Verbindung vom Rheinufer bis zum Eigelstein.
Die noch bis zum Anfang des Jahrhunderts ausschließlich der Abwicklung des motorisierten
Verkehrs untergeordneten Freiflächen und Straßenschluchten wurden in einem geduldigen
Entwicklungsprozess allmählich in einen strukturierten Stadtraum umgewandelt, der sowohl
den notwendigen Verkehrsströmen als auch den Bedürfnissen an einen übersichtlichen, sicheren und gut gestalteten öffentlichen Raum Rechnung trägt.
Durch die drei Eingangsbauwerke der unterirdischen Stadtbahnhaltestelle gelingt es, dem
Straßenraum Freiflächen abzutrotzen und für die Fußgänger eine klar definierte Platzfolge im
öffentlichen Raum vom Eigelstein bis zum Breslauer Platz herzustellen.
Hieran wird sich in naher Zukunft der Stadtraum vom Breslauer Platz bis zum Rheinufer
mit der Neubebauung am Boulevard zum Rhein anschließen und das städtebauliche Gesamtkonzept vervollständigen.
Die Eingangsbauwerke der Haltestelle stehen für eine zeitlose Architektur, um im Spannungsfeld der heterogenen Nachbarbebauung eine eindeutige Orientierung für die öffentliche Funktion der Haltestelle zu setzen. Unter jedem der drei säulengetragenen Pavillondächer entstand eine wettergeschützte Erweiterung der vorgelagerten Platzfläche, die jeweils Vorplatz für den Eingang zur Haltestelle ist.
Besonderer Wert wurde auf eine größtmögliche Öffnung der Haltestelle zum Tageslicht
gelegt. Die in den Pavillons gelegenen, großen Öffnungen der Eingänge zur Verteilerebene der
Haltestelle und die gläsernen Aufzugschächte lassen tagsüber viel Tageslicht bis auf die
Bahnsteige des Haltestellenraumes eindringen.
Die Verteilerebene besteht aus zwei gegenüberliegenden Galerien, von denen aus der gesamte
Innenraum der Haltestelle direkt einsehbar ist.
Charakteristisch für den Haltestellenraum ist die Mittelreihe V-förmiger Stützen, die gläsernen
Aufzüge und Fahrtreppen sowie die beiden Galerien mit gläsernen Brüstungen.
Die Haltestelle soll den Fahrgästen als sicherer Verkehrsknoten des öffentlichen Nahverkehrs
dienen. Daher wurden klar abgegrenzte Raumkanten ohne Rücksprünge und Nischenräume
entwickelt.
Die Wegebeziehungen innerhalb der Haltestelle sind kurz und zweckmäßig organisiert.
Die Bahnsteig-, Galerie- und Eingangsbereiche sind vollständig einsehbar.