Mit der UK14 ist im Herzen Kassels ein Ort für Begegnung, Orientierung und Entwicklung im Zusammenspiel von kulturellen und wirtschaftlichen Unternehmungen entstanden. Das Gebäudeensemble, errichtet in den 1950er Jahren als Obst- und Gemüsegroßhandlung, wurde zu einer vielseitigen Zukunftsspielwiese umgebaut, in der gemeinsam Ideen für ein lebenswertes Miteinander entwickelt und erprobt werden.
Seit ihrer Fertigstellung im März 2020 ist die UK14 Kultur- und Eventlocation sowie Firmen- und Stiftungssitz in einem. Multifunktionale und außergewöhnliche Räumlichkeiten ermöglichen Veranstaltungen aller Art – von Theateraufführungen und Konzerten über Tagungen und Workshops bis hin zu festlichen Veranstaltungen und Partys. Im Verwaltungsbereich bietet die UK14 der WELL development GmbH und WELL being Stiftung Platz für bis zu 25 Mitarbeiter*innen. Über einen Co-Working-Bereich werden zudem geförderten Stiftungsprojekten Arbeitsplätze zur Verfügung gestellt. Schließlich beheimatet die UK14 mit dem raumlabor auch ein Werkstattatelier, in dem Kinder, Jugendliche und Erwachsene Raum und Zeit auf experimentelle Art erforschen können.
Die Wiederbelebung eines verwaisten Orts im Stadtzentrum
Das Gebäude befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Königsplatz, dem zentralen Platz der Kasseler Innenstadt. Trotz dieser prominenten Lage fristete dieser Ort bislang ein Schattendasein und war ein blinder Fleck im Bewusstsein der Stadtgesellschaft.
Der Umbau zur UK14 stellt einen Brückenschlag dar zwischen dem historischen Bestand und dem Hier und Jetzt. Der Bestand wurde angenommen und gezielt weiterentwickelt - das Neue sichtbar addiert. Die vorhandene Stahlbetonskelettkonstruktion ist dabei das prägende gestalterische Element. Der ursprüngliche Charakter des Gebäudes wurde noch stärker akzentuiert und das Zusammenspiel aus Alt und Neu erlebbar gemacht.
Das Öffnen der Fassaden zum Straßenraum ermöglicht den Innen-Außendialog und eine Vernetzung mit dem innerstädtischen Leben, das über die Haupteingangsfassade hinausgeht. Der Theaterraum bietet großzügige Einblicke sowie bisher unbekannte Ausblicke auf einige der wenigen nicht im Krieg zerstörten historischen Fragmente der Altstadt. Das Innere der UK14 wird so als Erweiterung des Stadtraums verstanden.
Das Gebäude: Kind und Geist der Nachkriegszeit
Das Gebäudeensemble UK14 besteht aus der ehemaligen Lagerhalle und einem dreigeschossigen Verwaltungsbau. Der Halle ist eine Freifläche vorgelagert, die in der Ursprungsnutzung zur Fahrzeugpflege genutzt wurde.
Das Gebäudeensemble wurde im Kontext der Nachkriegszeit vom Kasseler Architekten Paul Bode als Funktionsgebäude geplant. Es wurde nichts gebaut, das nicht notwendig war. Mit exakt dieser Haltung wurde es auch weiterentwickelt: Es wurde nur das entfernt und hinzugefügt, was für den Betrieb des Theaterzentrums und ein zeitgemäßes Arbeitsumfeld notwendig war. Dabei bleibt Altes mit rohen Materialien sichtbar und das neu Addierte ist ablesbar. Das Nutzen und Aneignen bereits vorhandener Strukturen und Materialien war uns Verpflichtung für den nachhaltigen Umgang mit dem Bestandsgebäude. Ein abgeflachter Hauptzugang sowie ein neu eingefügter Aufzug sichern die barrierefreie Bewegungsfreiheit und Erschließung aller Gebäudeebenen.
Modernes Arbeiten in einer Symbiose aus Alt und Neu
Das Verwaltungsgebäude wurde um ein umlaufend verglastes „Laternengeschoss“ aufgestockt, angelehnt an die gestalterische Idee der 1950er Jahre in Kassel. Unter Berücksichtigung der knappen Lastreserven des Bestandtragwerks wurde eine leichte Holz-Stahl-Konstruktion realisiert. Für die unbehandelte Holzkonstruktion wurden klassische Holzverbindungen verwendet, die Dachfläche ist mit einer Zelluloseeinblasdämmung ausgeführt.
Der klassische Verwaltungsgrundriss wurde durch gezielte Eingriffe zu einer ganzheitlichen, modernen Bürostruktur, die geschossübergreifend organisiert ist. Durch den zusammenhängenden Raumfluss, nach Bedarf flexibel abtrennbare Bereiche und die Integration von Begegnungszonen wird ein kommunikationsförderndes und qualitatives Arbeitsumfeld ermöglicht.
Theater und mehr: Außergewöhnliche Räumlichkeiten und voll Flexibilität
Die ehemalige Hallenfläche ist das Herz der UK14 und nimmt den neuen Veranstaltungsbereich auf. Das Theaterzentrum mit öffentlicher Spielstätte für 199 Besucher, ein Foyer und ein Atelier für kreatives Arbeiten werden erdgeschossig realisiert. Zwei weitere Veranstaltungsräume im Untergeschoss erweitern das Raumangebot.
Dem Gesamten liegt ein multifunktionales Raumkonzept zugrunde, das vielseitige Nutzungen erlaubt. Die flexible Struktur in Verbindung mit smarten Lösungen wie der mobilen Trennwand und dem raumakustisch wirksamen Vorhang ermöglichen ein bedürfnisentsprechendes Aneignen der Räume.