- Umbau ehemaliger SS-Garagentrakt -
Der ehemalige SS-Garagentrakt wurde in zwei Bauabschnitten 1940-1941 (Nordteil) und 1942-1943 (Südteil) errichtet. Während der Südteil schon in seiner Ausführung durch die Kriegswirtschaft bedingt einfacher ausgebildet wurde, wurde der Nordteil noch mit Betonfundamenten, einem hochwertigem Dachstuhl und stärkeren Außenmauern hergestellt. Das Gebäude wurde bis 1945 als Garagen genutzt. Größere Umbauarbeiten erfolgten, als Teile der Gebäude von den Sowjettruppen an die neu errichtete Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück abgegeben wurden.
Der Stiftungsrat der Stiftung Brandenburgischen Gedenkstätten sah die Umnutzung des Gebäudes für die Unterbringung der Gedenkstätten-verwaltung, Archiv-, Bibliotheks-, Nutzer-, Mediathek-, Fotothek-, Veranstaltungs- und Ausstellungsräume vor. Das äußere Erscheinungsbild des Gebäudes wurde auf die historischen Öffnungen zurückgebaut und durch die moderne Interpretation der Garagentoröffnungen mittels Glas – Fassadenelementen und der Falttore nach dem Vorbild der historischen Funktion entsprechend gestaltet. Dabei dienen diese Tore nun dem Sonnenschutz, als Verdunkelung bei entsprechenden Veranstaltungen und zur Sicherheit. Alle Maßnahmen und Eingriffe in die Gestaltung des Gebäudes wurden bewusst so in Form und Material gewählt um sich als neue „moderne“ Hinzufügungen erkennen zu lassen. Das Innere wurde daher gemäß den heutigen Anforderungen unter Beibehaltung der historischen Raumhöhen neu gestaltet. Wände, Decken, Schalterprogramm, Sanitärobjekte etc. in RAL 9010, sämtl. Holzelemente wie Türen in Holz natur, sämtl. Beschläge in Edelstahl gebürstet, sämtl. Metallteile wie Türzargen, P/R- und Fensterkonstruktionen, sichtbare Stahlkonstruktionen zur Gebäudeaussteifung, Beleuchtungssysteme, Rollregalanlagen, Lüftungsrohre, Stahl U-Profile als Fußleisten etc. in der Farbe DB 703. Es wurden die statisch notwendigen Queraussteifungen des 120 m langen Gebäudes in die Architektur sichtbar mit einbezogen. Sie ist in den Archiven, Veranstaltungs- und Ausstellungsbereichen deutlich konstruktiv und doch durch ihre Einfachheit dieser Bauaufgabe angemessen. Die gesamte Fußbodenfläche, ca. 1.000,00 m², mit Ausnahme der WC-Räume wurde mit einem geschliffenen Gußasphalt versehen, der sowohl in den Bürobereichen als auch in den Archiven und in dem Veranstaltungs- und Ausstellungsbereich repräsentativ und doch zurückhaltend ist. Fast 90% besteht dabei aus Heizestrich, der zudem ein Unterflursystem mit Fußbodenauslässen für die Elektro- und Datenversorgung beinhaltet. Über- und Eingänge drinnen und nach außen sind ebenerdig und behindertengerecht ausgebildet.