Umbau einer denkmalgeschützten Scheune

Finstere Gasse 10, 71706 Markgröningen

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: 8x8x8 - Dr. phil. Mirko Immendörfer


48.9049285 9.0793771 Finstere Gasse 10, 71706 Markgröningen
Diese Objektpräsentation und die dazugehörenden Fotos wurden der Heinze GmbH im Rahmen des Heinze ArchitektenAWARDs 2012 zur Dokumentation beispielhafter Architektur zur Verfügung gestellt.

Objektkategorie

Wohnungsbauten

Objektart

Einzelhäuser

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Datum der Fertigstellung

10.2012

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Nutzfläche
150 m²
Grundstücksgröße
140 m²

Kosten

Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks
150.000 €
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
270.000 €

Verwendete Heizenergie

Primär
Gas

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
53,00 kWh/(m²a)
Heizenergieverbrauchswert
50,00 kWh/(m²a)
Stromverbrauchswert
1,00 kWh/(m²a)

Energiestandard

KfW-Effizienzhaus 55

Tragwerkskonstruktion

Holz

OBJEKTBESCHREIBUNG 
Die akute Einsturzgefahr des denkmalgeschützten Gebäudes in der Finsteren Gasse in Markgröningen erforderete raschen Handlungsbedarf. In diesem Zuge wurden intensive Verhandlungen mit den Denkmalschutzbehörden geführt. Das Ergebnis war die zeitgemäße Möglichkeit zur Umnutzung der Scheune zu Wohnzwecken unter Berücksichtigung der Satzung über die Gesamtanlage “Altstadt Markgröningen”. Dies betraf im Wesentlichen den Erhalt der historischen südlichen Giebelfachwerkfassade zur mittelalterlichen Metzgergasse und die Einhaltung der vorhandenen baulichen Kubatur.
Das Gebäude - zurückgesetzt von der Straße - ist Teil eines komplexen, eng bebauten, innenstädtischen Gefüges bei dreiseitiger Grenzbebauung. Aufgrund der fast vollständig maroden Bausubstanz kam letzendlich nur ein “verdeckter” Neubau und die komplette Sanierung der südlichen Fachwerkfassade in Betracht.

Als Konstruktion wurde aus ökologischen Gesichtspunkten durchgehend eine Massivholzkonstruktion gewählt. Aufgrund des geringeren Gewichts gegenüber einer herkömmlichen Massivbauweise aus Stein oder Beton ergaben sich konstruktive Verbesserungen bei der Ausbildung der Fundamente, Deckenstärken, -spannweiten und Wandstärken. Eine exakte Vorkonfektionierbarkeit in der Werkstatt optimierte die Herstellung der geschlossenen Grenzwände im Osten, Norden und Westen.
Diese sind luftdicht ausgeführt und bestehen aus kreuzlaminiertem Massivholz mit außenliegender Mineralfaserdämmung und einer verputzten Brandschutzbekleidung. Bei Wand und Dachaufbauten werden die Standards eines Passivhauses eingehalten. Die Deckenkonstruktionen bestehen aus Massivholzelementen. Die komplette Holzkonstruktion steht auf einem Betonsockel und einer flügelgeglätteten Bodenplatte aus WU Beton mit Bauteilaktivierung. Auf Wand und Fußbodenaufbauten wurde dabei gänzlich verzichtet.

Zur Belichtung kam aufgrund der Grenzbebauung “nur” die Südfassade in Betracht. Hier wurden maximale Fensterflächen umgesetzt. Ein konstruktiver Sonnenschutz wurde quasi automatisch durch die vorgestellte historische Fachwerkfassade erzielt. Entlang der Südfassade entstanden so lichtdurchflutete Wohn- und Aufenthalträume mit erhöhten Raumhöhen. Die zurückgesetzten kompakten Nebenräume im nördlichen Teil des Gebäudes haben eine minimierte Deckenhöhe und werden über einen durchgehenden innenliegenden Lichthof indirekt über das Dach belichtet.

Der Lichthof verbindet über skulpturale Massivholztreppen die “öffentlichen” Bereiche im Erdgeschoss mit den privaten Bereichen in den Obergeschossen.
Je weiter man den Treppen im Gebäude nach oben folgt, desto transparenter werden die Raumkonstellationen bis zu deren völligen Auflösung in Form einer Dachterrasse auf der Nordseite des Gebäudes. Hier ist man über den Dächern der Altstadt.

Die Belüftung der Räume erfolgt über eine Komfortlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Sie funktioniert auf Basis einer kontrollierten Raumlüftung. Belastete Luft wird aus den Aufenthaltsräumen, bei gleichzeitiger Zuführung von frischer, unverbrauchter Außenluft (Lufthygiene) abgezogen und einem zentralen im Haustechnikraum platzierten Wärmetauscher zur Wärmerückgewinnung zugeführt.
BESCHREIBUNG DER BESONDERHEITEN 
Wiederbelebung der historischen Innenstadt von Markgröningen.
Beengte innenstädtische Bausituation
Elementiertes Bauen ermöglicht kurze Bauzeit.
Vorfabrikation von gedämmten Wandaufbauten in Massivholzbauweise
Wand- und Decken aus einem Material in Sichtkonstruktion ohne zusätzliche Wand- bzw. Deckenaufbauten.
Raumkontinuum mit 12m innenliegendem Lichthof
3 seitige Brandwand
Belichtung nur vom Süden

VERBAUTE PRODUKTE

Haas
Massivholz Kreuzlaminierte Brettschichtplatten

PROJEKTBETEILIGTE FIRMEN UND PERSONEN

Bauherr

Familie Immendörfer

Finstere Gasse 10

71706 Markgröningen


Architekt/Planer

8x8x8 - Dr. phil. Mirko Immendörfer

Finstere Gasse 10

71706 Markgröningen

Tel. 071459251687


Bauleistung: Heizung, Klima, Lüftung

NOACK Heizungstechnik

Fritz-Schofer-Str. 32

74321 Bietigheim-Bissingen

Tel. 07142 51532


Bauleistung: Verglasung, Fensterbau

werkstatt/enz

Im Länderrain 41

71732 Tamm


Architekturfotografie

Jeanette Huber

Neckarblick 18

74354 Besigheim


Bauleistung: Maler, Lackierer

malerwerkstätte stuber

Münchinger Str. 22

71706 Markgröningen


Bauleistung: Zimmerei, Ingenieurholzbau

Heinzelmann GmbH Co.KG

Industriestraße 66

75417 Mühlacker


Bauleistung: Rohbau

Martin Dürr GmbH

Neue Heimat 20

74343 Sachsenheim-Ochsenbach


Architekt/Planer

Szielasko Haustechnik GmbH

Asperger Weg 17

71732 Tamm

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