Umbau oder Abriss? Mit dieser Frage sah sich der Bauherr Anfang des Jahres 2010 konfrontiert, als sich Ihm die Übernahme des Gebäudes anbot. Die Erbauung datierte zurück auf das Jahr 1908. Im Laufe seines Bestehens wurde das Haus durch diverse An - und Umbauten den sich wandelnden Bedürfnissen seiner Bewohner angepasst. Letztmalig wurde das Gebäude durch einen Anbau in den 1970er Jahren erweitert. Am Ende bestand das Anwesen aus einer Vielzahl von Gebäudeteilen und Räumen, die in keinerlei Beziehung zueinander standen.
Das Entwurfskonzept des Architekten sah eine Neustrukturierung des Gebäudegrundrisses vor, um den Bedürfnissen der 5-köpfigen Familie nach modernem Wohnraum gerecht zu werden.
Die Wohnküche bildet hierbei das neue Zentrum des Hauses. Im Übergang zwischen Alt- und 70er Jahre Anbau ist sie der erste Anlaufpunkt für Freunde und Familie. Sie dient als Bindeglied zwischen dem Elternwohnbereich im Anbau und dem Familienwohnbereich im Altbau. Eine großzügige Sichtachse verbindet die Wohnküche im Erdgeschoss mit dem Ess-, Wohn- und Kaminzimmer.
Der Schlafbereich der Eltern ist über eine Treppe mit dem Wohnbereich der Kinder im 1. Obergeschoss verbunden. Dies schafft zum einen Nähe und ermöglicht doch den Wunsch der Eltern nach Privatsphäre.
Dem Besucher erschließt sich das Gebäude über den neu gestalteten Eingangsbereich im Altbau des Hauses. Durch diese Anordnung wird die Privatsphäre der Familie gewahrt und doch wird dem Gast durch die individuelle Gestaltung dieses Bereiches die herzliche Geste des „Willkommen Seins“ zu teil.
Das Konzept der Unterteilung zwischen Öffentlich und Privat wird in der Gestaltung der Außenanlagen fortgeführt. In direkter Nähe zur Wohnküche befindet sich die Frühstücksterrasse. Dieser Bereich orientiert sich hin zum Hof und zum sich anschließenden Firmengelände der Familie. Auf der Rückseite der Gebäudes befindet sich der Garten mit Pool, der ausschließlich dem Familienleben vorbehalten ist.