Neben der Digitalisierung der KlassenrĂ€ume, die zum groĂen Teil barrierefrei angebunden wurden, ist ein neuer Raum fĂŒr Veranstaltungen geschaffen worden, der dem theaterpĂ€dagogischen Profil der Schule Rechnung trĂ€gt. Das Dach des Anbaus ist dabei ĂŒber eine einladende Treppe begehbar und erweitert die Schulhof-FlĂ€che.
Wie entwickeln wir aus einer Schule, die aus einem Konglomerat einzelner HĂ€user mit einer ĂŒber 145-jĂ€hrigen Geschichte gewachsen ist, ein identitĂ€tsstiftendes, in sich ablauforganisatorisch optimiertes und strukturiertes Ganzes? Der sprichwörtliche âHölderlin-Geistâ soll weiterhin das GefĂŒhl des âAufgehoben-Seinsâ mit Lebendigkeit und einem entspannten Lernklima verbinden.
Im Hinblick auf den Platzmangel der Schule mit rund 800 SchĂŒler.innen galt es, eine effektive Strategie zu entwickeln, um den spĂ€rlich vorhandenen Raum intelligent zu nutzen. Die optimierten AblĂ€ufe fĂŒr die jungen Nutzer.innen und durchdachten, ansprechenden Details vereint ap88 mit den historischen Anbauten, Umbauten und Aufstockungen zu einem harmonischen Ganzen.
RĂ€umliches Multitasking als Strategie .
Neubau Theater-Hybrid Schon der namensgebende Literat âHölderlinâ lĂ€sst auf die pĂ€dagogischen Schwerpunkte der Schule schlieĂen, die âLernen mit den KĂŒnstenâ in den Vordergrund stellen. Der mit Bedacht neu platzierte Theater-Hybrid im nördlichen Teil des Schulhofs ist TheaterspielstĂ€tte und Proberaum fĂŒr die
BlĂ€serklasse. Er ist im Schulalltag Aula und Erweiterung des Foyers, aber auch witterungsgeschĂŒtzte Erweiterung des Schulhofs. Die grundsĂ€tzliche Weite dieses groĂen VorfĂŒhr-Raumes wird durch eine 13 Meter ĂŒberbrĂŒckende Spannweite des Daches ermöglicht. Eine mobile Trennwand unterstĂŒtzt die flexible Nutzung.
Die deutlich sichtbare PrĂ€senz des Theater-Hybriden im Herzen der Schule gibt dem maĂgeblich durch die TheaterpĂ€dagogik geprĂ€gten Profil des Hölderlin-Gymnasiums angemessen Ausdruck. Die Glasfassade, die sich dem Ankommenden zuwendet, inszeniert im Zusammenspiel mit dem spitzwinkelig zulaufenden Vordach das Entree in den Schulhof und stĂ€rkt
die Adresse zur Friedrich-Ebert-Anlage.
Generalsanierung SchulgebÀude
Die Zusammenlegung der insgesamt sechs HÀuser des SchulgebÀudes aus unterschiedlichen Epochen und die teilweise unter Denkmalschutz stehen, verlangt die Entwicklung eines strukturierten Ganzen mit einem klaren Leitsystem.
FĂŒr die Einheit der Gestaltung in den Fluren und Treppenbereichen wurden zwei historische Schwerpunkte aufgenommen: sehr signifikant zeigen sich die alten Terrazzoböden, genauso wie die alten HolzvertĂ€felungen an den WĂ€nden. Die BestĂ€nde wurden entsprechend sorgfĂ€ltig saniert. Dort wo sie fehlten, wurden sie fĂŒr ein stimmiges Gesamterscheinungsbild neu interpretiert: als Ăquivalent zu den Terrazzoböden wurde ein Linoleum-Boden definiert. Die historischen, dunklen HolzvertĂ€felungen wurden durch Betoplan-Elemente als Ăbersetzung in die moderne Gestaltung ĂŒbernommen. Betoplan findet sich auch als Material fĂŒr das Hölderlin-Konterfei, das beim Betreten der Schule ehrenvoll an den Namensgeber erinnert, genauso wie bei den Orientierungstafeln und den Medienelementen in den Klassenzimmern.
Mit besonderem Respekt wurden die historischen TreppenhĂ€user in die Hand genommen. Die bestehenden HolzgelĂ€nder mit 90cm entsprachen nicht den Musterschulbau-Richtlinien mit 110cm. Um zugleich den bestehenden Anforderungen zu entsprechen und dem historisch bestehenden GelĂ€nder keine Konkurrenz entgegenzusetzen, wurde im Treppenloch ein Netz dahinter gesetzt und damit eine zeitgemĂ€Ăe Lösung gefunden. AbhĂ€ngig von den unterschiedlichen Besonderheiten der TreppenhĂ€user wurden klare Lösungen erarbeitet.
An der Decke des historischen Treppenhauses befand sich eine Stuckrosette, die schlichtweg einen Kronleuchter forderte. Es wurde eine Neuinterpretation des Kronleuchters entwickelt, der in der historischen Vorgabe eine positiv-spannende Verbindung von Alt und Neu hervorbrachte.
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