Umbau Fleischmarkthalle und Wursterei, Alter Schlachthof Karlsruhe

Alter Schlachthof 13, 76131 Karlsruhe

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Karlsruher Fächer GmbH


49.0056834 8.4301421 Alter Schlachthof 13, 76131 Karlsruhe
Diese Objektpräsentation und die dazugehörenden Fotos wurden der Heinze GmbH im Rahmen des Heinze ArchitektenAWARDs 2023 zur Dokumentation beispielhafter Architektur zur Verfügung gestellt.

Objektkategorie

Veranstaltungsbauten

Objektart

Ausstellungsgebäude

Art der Baumaßnahme

Umbau

Datum der Fertigstellung

06.2019

Anzahl der Vollgeschosse

1-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt
5.700 m³
Nutzfläche
610 m²
Grundstücksgröße
715 m²

Kosten

Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks
150.000 €
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
1.500.000 €

Verwendete Heizenergie

Primär
Gas

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
350,5 kWh/(m²a)

Energiestandard

Sonstiges

Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)

Heizung
52 %
Warmwasser
20 %
Beleuchtung
25 %
Lüftung
3 %

Tragwerkskonstruktion

Sonstige

OBJEKTBESCHREIBUNG 
Bei dem Bauvorhaben handelt es sich um die Ertüchtigung der ehemaligen Fleischmarkthalle auf dem Areal des Alten Schlachthofs in Karlsruhe, verbunden mit der Umnutzung in eine Veranstaltungshalle mit Nebenräumen und zwei Multifunktionsräumen.

Die unter Denkmalschutz stehende ehemalige Fleischmarkthalle aus dem Jahr 1887 wurde bereits vor dem Umbau als Veranstaltungsort für öffentliche Veranstaltungen aus der Kultur- und Kreativwirtschaft genutzt und hatte sich als besonderer Ort der Schlachthofgeschichte etabliert. Jedoch fehlte es vor dem Umbau an grundsätzlichen (Sicherheits)-Standards sowie unentbehrlichen technischen Einrichtungen wie Toiletten. Auch der Brandschutz ließ keine größere Veranstaltung zu und in den Wintermonaten war die Halle aufgrund einer fehlenden Heizungsanlage nicht nutzbar. Nicht zuletzt aufgrund des schlechten Schallschutzes war eine intensivere Nutzung als Veranstaltungsort somit nicht möglich.

Der direkt angeschlossene ehemalige Fleischzerlegebetrieb (Wursterei) mit Betriebs- und Kühlräumen aus den 1980er-Jahren wurde vollständig entkernt und neu aufgebaut, um hier die notwendigen Nebenräume für die Veranstaltungshalle unterzubringen. Hier entstanden zwei Multifunktionsräume mit zugehörigen Sanitärräumen für Damen und Herren, ein zusätzliches Behinderten-WC, ein Lagerraum / Stuhllager sowie der Technikraum.
Neben der funktionalen Verbindung der beiden Gebäude sollten diese auch baulich miteinander verbunden werden. Die Gebäudeaußenwand der Wursterei zur Halle hin wurde abgerissen und die Fuge durch eine Pfosten-Riegel-Verglasung geschlossen, die die ehemalige Außenwand der Fleischmarkthalle zur Innenwand umfunktioniert. Über dieses Foyer mit Glasfuge wurde der Anbau respektvoll an die historisch alte Halle angeschlossen.

Die Gesamtnutzfläche der Halle beträgt ca. 400m², die Nebenräume sind ca. 200m² groß.

Ziel der Baumaßnahme war neben der Umnutzung der Räumlichkeiten auch die denkmalgerechte energetische Sanierung des Gebäudes. Um die Fleischmarkthalle auch in den Wintermonaten der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen zu können, wurde eine Heizungsanlage installiert und das Dach denkmalgerecht saniert. Die historischen Stahlsprossenfenster blieben erhalten und wurden instandgesetzt, erhielten zudem eine innenliegende zweite Fensterebene. Die dreischiffige, gemauerte Gewölbedecke der Halle wurde von oben gedämmt, um dem Wärmeverlust in der Heizperiode über die aus Denkmalschutzgründen nicht dämmbaren Außenwände entgegenzuwirken. Der Boden mit starkem Gefälle und offenen Ablaufrinnen erschwerte die Nutzung der Fläche und war zudem eine Stolpergefahr. Mit einer neuen Schicht Gussasphalt wurde der Hallenboden auf ein neues, einheitliches Niveau gebracht und lediglich mit einer industriellen Bodenbeschichtung behandelt. Um den starken Hall unter den Kuppen zu minimieren, wurden Deckensegel zur Verbesserung der Raumakustik unterhalb der Gewölbe eingebaut. Die historischen Außenwände, Stahlstützen und Katzenläufe blieben unbehandelt, sogar auf einen Innenanstrich im historischen Hallenteil wurde verzichtet.

Grundsätzlich wurde bei der Planung versucht, den Ist-Zustand des Gebäudes, vor allem den Charme der alten, denkmalgeschützten Halle mit ihrer historischen Industriearchitektur, weitestgehend zu erhalten, soweit dies mit den künftigen Nutzungsanforderungen und den geltenden Sicherheitsstandards zu vereinbaren ist. Auf den Erhalt des rohen Charakters und die Anwendung ehrlicher Materialien wurde großen Wert gelegt. So wurde beispielsweise bewusst auf Malerarbeiten verzichtet, um die über Jahrzehnte entstandene Patina zu erhalten. Erforderliche Ausbesserungen und Rekonstruktionen erfolgten in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege und immer in Anlehnung an das Original. Die neue Gebäudetechnik wurde weitgehend unsichtbar im Dachraum untergebracht, nicht originale Einbauten aus den letzten Jahrzehnten wurden entfernt und einst zurückgebaute Originalteile soweit möglich wieder ergänzt. Die Atmosphäre der Halle mit dem dreischiffigen Gewölbe, den historischen gusseisernen Stützen und den riesigen Fenstern zieht einen sofort in den Bann.

In Karlsruhe gibt es ansonsten kaum Orte, die niedrigschwellig für öffentliche Veranstaltungen vermietet werden und eine vergleichbare Atmosphäre bieten. Als Veranstaltungsort kommt der Fleischmarkthalle die sehr günstige Verkehrsanbindung des Schlachthofareals zugute. Innerhalb kurzer Zeit hat sich die Fleischmarkthalle als Wirkungsstätte für Künstler und Kreativschaffende zu einem beliebten Veranstaltungsort für öffentliche Ausstellungen, Kunstperformances, Musik- und Medienevents, Theater, Varieté und Lesungen entwickelt und leistet damit seinen Beitrag zur Erfüllung des Leitgedankens des Kreativparks Alter Schlachthof. Für die Karlsruher Kulturlandschaft entstand hier eine charaktervolle Event-Location für bis zu 400 Besucher.
 
BESCHREIBUNG DER BESONDERHEITEN 
Der Anbau (ehem. Wursterei) funktioniert unabhängig von der Halle als Seminargebäude. Die beiden Besprechungsräume können zusammen oder einzeln gemietet werden und sind mit dem nötigen technischen Equipment ausgestattet. Auch die Vermietung der Seminarräume wird von der Karlsruher Fächer GmbH selbst übernommen.

VERBAUTE PRODUKTE

Deckenstrahlheizung
Arbonia Deckenstrahlprofil Klix Modell DESB


Fensterbeschläge
Beschläge für Fenster

Türgriffe
Beschläge für Türen


GFAG Gesellschaft für Akustik und Gestaltung mbH
Akustik-Deckensegel
FAP R Akustikdeckensegel

Pfosten-Riegel-Fassaden
THERM+ A-I

Aluminiumfenster
Fenstersystem AWS 75.SI

Aluminiumtüren
Türsystem ADS 75 HD.HI

Stahlfenster
Janisol Arte 2.0

Bodenbeschichtungen
Sikafloor

PROJEKTBETEILIGTE FIRMEN UND PERSONEN

Architekt/Planer

Karlsruher Fächer GmbH

Zähringerstraße 72

76133 Karlsruhe


Architekt/Planer

fluidlab architektur design Architekten und Ingenieure Partnerschaftsgesellschaft mbB

Alter Schlachthof 27

76131 Karlsruhe

Tel. +49 721 6193270


Bauherr

Karlsruher Fächer GmbH

Zähringerstraße 72

76133 Karlsruhe


Fachplanung: Tragwerksplanung

SLP Ingenieurbüro für Tragwerksplanung

Weinbrennerstr. 18

76135 Karlsruhe


Fachplanung

Stefano Migliore Planungsbüro für Haustechnik, VDI

Heinkelstraße 25

67346 Speyer


Architekturfotografie

Nikolai Kazakov

Rheinstraße 83

76185 Karlsruhe

ZEICHNUNGEN UND UNTERLAGEN

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