Erste Aufgabe war es, neuere Einbauten zu entfernen und die historische Struktur wieder heraus zu arbeiten, soweit möglich. Zum archaischen Charakter passend wurden Bodenbeläge der neueren Zeit heraus gerissen und der vorgefundene Estrich abgeschliffen und versiegelt. So ergibt sich eine spannende Collage aus verschiedenen Estrich-Strukture und vereinzelten historischen Schaufenstern: in bodenbündigen Glasfenstern wurden vorgefundene historische Holzböden als Bilder im Boden gefasst.
Der Trockenbau schafft notwendige Decken und Verkleidungen der Technik, verhüllt brandschutztechnisch die großen, tragenden Deckenbalken. In Teilbereichen wurden bewusst Felder mit den hölzernen Fehlböden offen gelassen: sie sind Fenster in die Geschichte des Hauses.
Der grüne Thekenblock (MDF, Hochglanz lackiert) steht als ablesbares Zentrum im Laden, als Bindeglied der drei zueinander offenen Raumbereiche. Eine Skulptur mit eingelassenem Kantenschutz und oberflächen-bündig gefassten Spiegeln. Auf seiner Rückseite birgt der Block die Umkleidekabinen.
Die Regal-Möbel sind MDF weiß lackiert, das Gerüst des Regal-Pavillons ist weiß lasiert, lässt bewusst noch die Holzstruktur erleben. Strukturbleche bilden die Kulisse der zum Laden offenen Schaufenster. Alle Innenausbauten wurden nach Plan individuell mit Handwerkern gefertigt.
Das Licht ist großteils indirekt mit sparsamen LED-Leuchten versteckt zur Inszenierung der Regale. Keine sichtbaren Leuchten, um den Raum möglichst puristisch zu belassen, die ausgestellte Ware spielt die Hauptrolle. Der Laden mit zeitlos eleganter Innenarchitektur.
Die Schaufenster fassen schlanke Stahlprofile. Die seitlichen Lochbleche verdecken und sichern Lüftungsflügel und tragen das Logo des Ladens. Ebenso in Abstimmung mit dem Denkmalschutz wurde mit Putz im Erdgeschoss wieder die historische Bossenstruktur in die Fassade gebracht. Eine elegante aber zurück haltende Metallschrift steht für eine altstadtgerechte Werbeanlage.