in insgesamt fünf Geschossen sind vier Polikliniken im Department für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde unter einem Dach vereint. Zu den Herausforderungen der Planung gehörte es, in einem bauzeitlich und substanziell heterogenen Gebäude moderne Klinikstandards zu implantieren und die Wiederherstellung historischer Raumfolgen mit den Ansprüchen an Funktionalität, klare Zuordnung und Orientierung zu vereinen. Dabei spielte die verräumlichung der Behandlungsabläufe der Patienten wie auch der universitären zahnmedizinischen Ausbildung die maßgebliche Rolle, sekundiert von den denkmalpflegerischen Ansprüchen und Auflagen.
im Ergebnis entstand auf 4.100 qm eine Zahnklinik, die zu den modernsten in Deutschland gehört, dabei den historischen Kontext nicht leugnet, sondern aus dem Zusammenspiel von Alt und Neu und den Bezügen im inneren und zum umgebenden Umfeld seinen besonderen Reiz bezieht. Ein modernes informations- und Leitsystem unterstützt die Orientierung und führt zu den Hauptorten des räumlichen Ausbaus: Foyer mit Anmeldung und Wartebereich, Etagenrezeptionen, Studentischer Zahnbehandlungssaal (14 Behandlungsplätze), Phantomkurssaal, Zahntechnik etc. Das in Massivbauweise errichtete Gebäude wurde in Bausubstanz und -konstruktion von Grund auf saniert: Die Decken wurden infolge substanziellen verschleisses und zu geringer Bewehrung nach statischer Maßgabe größtenteils erneuert. Die Gebäudehülle wurde durch Einbau von Holzfenstern mit isolierverglasung, Mauerwerks-innendämmung (zum Erhalt der historischen Ansichten) und Dämmung der Dächer energetisch aufgewertet, die Gebäudeteile komplett mit moderner Haustechnik ausgestattet.Die neue Zahnklinik ist an der Hauptfassade ebenerdig begehbar, über einen Personenaufzug sind alle Etagen barrierefrei erschlossen. Neben den bestehenden beiden historischen Treppenhäusern (1913 und 1950er Jahre), die originalgetreu restauratorisch wiederhergestellt wurden, entstand ein neues Treppenhaus am Westflügel. Die maßvoll moderne Gestaltung der nach heutigen Standards bemessenen Zugänge ist eine der wenigen neuen interventionen in den Putz- bzw. Klinkerfassaden des denkmalgeschützten Gebäude.