Urbaner Waldgarten am Helleböhnweg

Helleböhnweg -, 34134 Kassel


51.3030924 9.4500053 Helleböhnweg -, 34134 Kassel
Diese Objektpräsentation und die dazugehörenden Fotos wurden der Heinze GmbH im Rahmen des Heinze ArchitektenAWARDs 2025 zur Dokumentation beispielhafter Architektur zur Verfügung gestellt.

Objektkategorie

Außenanlagen, Verkehrsbauten

Objektart

Außenanlagen

Art der Baumaßnahme

Neubau

Datum der Fertigstellung

05.2024

Raummaße und Flächen

Grundstücksgröße
6.141 m²

Kosten

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
350.000 €
OBJEKTBESCHREIBUNG 
Mit dem Urbanen Waldgarten am Helleböhnweg ist in Kassel eine öffentliche, multifunktionale und gemeinschaftlich nutzbare Stadtoase entstanden. Nach dem Prinzip eines Waldgartens finden sich dort überwiegend essbare Pflanzen, die in allen Vegetationsschichten erlebbar und nutzbar sind. Bei öffentlichen Planungswerkstätten und Mitmach-Baustellen konnten sich Interessierte von Beginn an in die Gestaltung des Urbanen Waldgartens einbringen. Und auch zukünftig soll dieser neue Freiraumtypus durch engagierte Bürger*innen gepflegt, gestaltet und weiterentwickelt werden. Das Projekt ist somit ein Beispiel für eine neuartige, demokratische Freiraumplanung.

WAS IST EIN URBANER WALDGARTEN?

In einem Waldgarten wachsen mehrere Schichten übereinander:​ Obst- und Nussbäume über Beerensträuchern, Beerensträucher über Gemüse und Kräutern. Dazwischen ranken Kletterpflanzen. In einem Waldgarten finden sich typische Waldpflanzen wie Bärlauch oder Himbeeren, aber auch diverse Wildobstarten sowie Pflanzen, deren Nutzen als Nahrungsmittel weniger bekannt ist. So zum Beispiel die Taglilie, die Paupau oder der japanische Rosinenbaum.

Ein Waldgarten in der Stadt kann wichtige ökologische und soziale Funktionen erfüllen. Er kann zur Erhöhung der Biodiversität und zur Verbesserung des Stadtklimas beitragen. Durch gemeinschaftliches Gärtnern kann sich ein sozialer Treffpunkt entwickeln, der auch ein Ort der Umweltbildung ist. Gleichzeitig können Lebensmittel in der Stadt produziert werden.
 
BESCHREIBUNG DER BESONDERHEITEN 
STRUKTUR UND VIELFALT

Wo früher eine Wiesenfläche war, finden sich heute dicht bewachsene Gehölzbereiche, offene Lichtungsgärten und multifunktionale Freiflächen. Durch diesen Wechsel entstehen vielfältige Saumzonen und eine Abfolge unterschiedlicher Räume. Ein zentraler Weg verbindet die wichtigsten Funktionsbereiche schnell miteinander. Vom Weidenpavillon zur Yogawiese oder vom Gemeinschaftsbeet zum Werkzeugcontainer. Über Trittsteine und Erntewege kann man in den dicht bewachsenen Bereichen auf Entdeckungsreise gehen und die vielfältige Struktur erleben.

Die Gemeinschaftslichtung am westlichen Ende des Waldgartens liefert die nötige Infrastruktur für das Gärtnern und das soziale Miteinander von Waldgärtner*innen und Interessierten. Nördlich des Hauptweges liegen die intensiv bewirtschafteten Gemeinschaftsbeete und die Kindergartenbeete, in denen auch die Kleinsten aus den umliegenden Stadtteilen gärtnern dürfen. Daneben bietet die Wissenswiese mit dem kleinen Amphitheater Raum für Umweltbildung. Am südöstlichen Ende des Hauptweges, am tiefsten Punkt des Gartens, befindet sich das Retentionsbeet. Hier kann sich bei Starkregen das abfließende Oberflächenwasser sammeln.

Der Trittsteinweg führt durch die dichter bepflanzten Bereiche und über die Lichtungen. Die Yogawiese wird von rankenden Kiwis und Wein umrahmt. Die Insektenwiese ist eine Magerwiese, bei der die ökologischen Funktionen im Vordergrund stehen. Ein Sandarium und ein Lesesteinhaufen bieten dort bodenlebenden Kleintieren Unterschlupf.

DEMOKRATISCHE FREIRAUMPLANUNG

In fünf öffentlichen Planungswerkstätten konnten sich Interessierte in die Planung des einbringen. Unterschiedliche Gestaltungsansätze wurden diskutiert, durch Anregungen aus der Bevölkerung bereichert und schließlich zur Abstimmung gebracht. Bereits in der Planungsphase konnte auf der zukünftigen Waldgartenfläche gemeinsam gegärtnert werden. Während der Bauphase fanden mehrere Mitmachbaustellen statt und die verschiedenen Gruppen und Einzelpersonen konnten sich vernetzen.

Derzeit trifft sich eine offene Gruppe zum wöchentlichen Feierabendgärtnern und Kindergärten aus der Umgebung betreuen ihre Beete. Das Team des städtischen Umwelt- und Gartenamtes steht mit Rat und Tat zur Seite. Dazu gibt es ein umfangreiches Umweltbildungsprogramm - vom Sensenkurs bis zur Vogelexkursion.

Das Projekt ist Teil des Forschungsvorhabens „Urbane Waldgärten:​ Mehrjährig, mehrschichtig und multifunktional“ an der Universität Potsdam und wird durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt gefördert.

 

VERBAUTE PRODUKTE

Baumschule Fricke
Gehölze


Baumschule Spiess
Gehölze


Baumschule Walter
Gehölze


Bioland Baumschule Pflanzlust
Gehölze


K&K Stauden
Stauden


Pieper Pflanzen
Gehölze

PROJEKTBETEILIGTE FIRMEN UND PERSONEN

Architektur: Landschaftsarchitekt

Planungsgemeinschaft Landschaft + Freiraum

Querallee 43

34119 Kassel

Tel. +49 561 99856760

Architektur: Stadt- und Raumplaner

plan zwei Stadtplanung und Architektur

Postkamp 14a

30159 Hannover

Tel. +49 511 2794953

Bauleistung: Garten- und Landschaftsbau

KLEI Landschafts- Sportstätten- und Straßenbau GmbH

Stettiner Straße 14-16

34225 Baunatal

Tel. +49 5601 8056


Bauherr

Magistrat der Stadt Kassel, Umwelt- und Gartenamt

Bosestraße 15

34121 Kassel

Tel. +49 561 7877007

ZEICHNUNGEN UND UNTERLAGEN

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