Vitrine Wetterfahne

Im Zuge der geplanten Wiedererrichtung der Garnisonkirche in Potsdam wurde als eines der ersten Bauteile die vergoldete Wetterfahne originalgetreu rekonstruiert. Als Werbung für das Wiederaufbauprojekt Garnisonkirche soll die Wetterfahne für ca. drei Jahre in unmittelbare Nähe des zukünftigen Bauplatzes im öffentlichen Straßenraum ausgestellt werden. Zur temporären Präsentation sollte eine Basis entworfen werden, die sowohl eine möglichst effektvolle Präsentation der Wetterfahne, als auch einen nachhaltigen Schutz vor Vandalismus und Diebstahl gewährleistet. Müller-Stüler und Höll entwickelten hierfür eine große Vitrine aus verzinkten Stahlträgern mit Fassadenflächen aus transparentem Edelstahlgewebe.

Der Betrachter kann nun die fast neun Meter hohe Wetterfahne bis zu ihrer Montage auf dem fast 90 Meter hohen Kirchturm aus unmittelbarer Nähe "auf Augenhöhe" besichtigen und dabei das hohe Maß an Schmiedekunst und die beeindruckenden Dimensionen des einstigen Kirchenbaus erfassen. Die vermeintliche Behinderung des Einblicks durch das Edelstahlgewebe mit einer offenen Fläche von rund 65% weckt die Neugierde des Betrachters und ist bewusster Bestandteil des Entwurfs. Ein besonderer Kontrast entsteht durch die unterschiedlichen Metalloberflächen von Wetterfahne und Vitrinenfassaden. Dieser Effekt kommt nicht nur bei Sonneneinstrahlung, sondern insbesondere auch bei der nächtlichen Beleuchtung der Vitrine zur Geltung.