Verzahnung von Alt und Neu
Das historische Schulgebäude besteht weiterhin in seiner Struktur, allerdings werden die klassischen Flure durch zusätzliche Multifunktionsflächen aufgelöst und das Raumangebot dadurch wesentlich erweitert. Im parallel zur Adalbert-Stifter-Straße verlaufendem Verbindungstrakt sind alle Sonderunterrichtsräume sowie auch Verwaltungs- und Lehrer*Innenbereich untergebracht. Über diesen Gebäudeteil wird der historische Bestand mit dem modernen Lerncluster verbunden. Dabei entsteht der Schulhof, der sich, durch die terrassierten Obergeschoss nach oben öffnet und somit viel Luft und Licht erhält.
Alle Gebäudeteile erhalten zum Straßenraum hin die historische Fassadenfarbe des Bestands, doch in der Materialität setzt sich der Verbindungstrakt bewusst durch eine Metallfassade vom Bestand ab, die gleichzeitig als Rankhilfe für die Fassadenbegrünung dient.
Umlaufende Terrassen als Freifläche
Ein herausragendes Merkmal des neuen Schulgebäudes sind die umlaufenden Terrassen, die auf mehreren Ebenen angeordnet sind. Sie erweitern die Freiflächen der Schule und bieten den Schülerinnen und Schülern nicht nur attraktive Orte zum Entspannen, sondern auch vielfältige Nutzungsmöglichkeiten für Unterricht und Pausenzeiten sowie soziale Interaktionen.
Darüber hinaus leuchten die „Schmuckfarben“ des jeweiligen Stockwerks an den Geländern der Terrassen, was die Orientierung erleichtert und große Identifikation mit dem eigenen Stockwerk und damit Cluster für die Schüler*innen mit sich bringt.
Die Terrassenlandschaft und die Nutzung des Turnhallendachs vergrößern die Freiflächen um fast 2.000 Quadratmeter.
Innenhof als zentraler Treffpunkt und Herzstück
Ein wesentlicher Aspekt des Gebäudes ist die Orientierung aller Bereiche auf den zentralen Hof, der als Herzstück der Schule fungiert. Der Innenhof ist als zentraler Treffpunkt der Schule konzipiert und spielt eine wesentliche Rolle im täglichen Schulbetrieb. Umgeben von den umlaufenden Balkonen und Terrassen dient der Innenhof nicht nur als Pausenbereich, sondern auch als Ort für gemeinsame Aktivitäten und soziale Interaktionen. Der großzügig gestaltete Speiseraum, der sich direkt zum Hof hin öffnet, verstärkt das Gefühl von Transparenz und Verbindung zwischen Innen- und Außenräumen.
Alte Durchfahrt wird neuer Haupteingang
Der neue Haupteingang, der über die ehemalige Durchfahrt im Bestandsgebäude erreichbar ist, führt direkt zum zentralen Schulhof – barrierefrei und leicht zugänglich für Fußgänger und Radfahrer. Von dort aus verteilen sich die Schüler*Innen in die verschiedenen Bildungsbereiche der Schule. Der große Pausen- und Speiseraum, der auch als zentraler Verteilerraum dient, gewährleistet eine einfache Orientierung und vielseitige Nutzungsmöglichkeiten.
Architektonische Details und nachhaltige Gestaltung
Die architektonische Gestaltung des Schulgebäudes legt besonderen Wert auf Nachhaltigkeit und Funktionalität. Die Fassaden des Neubaus sind begrünt, um einen harmonischen Kontrast zur klassischen Putzfassade des Bestandsgebäudes zu bilden. Zusätzlich werden die Dächer für Schulgärten und Ruhebereiche genutzt. Die nachhaltige Gestaltung wird durch ein hybrides Lüftungskonzept, die eine mechanische Lüftungsanlage und eine automatische Fensterspaltlüftung vereint und einer großflächigen Photovoltaik-Anlagen unterstützt. Alle verwendeten Materialien und Konstruktionen entsprechen den höchsten Standards der Energieeffizienz und der Nachhaltigkeit.
Spielerische Planungsaufgabe und hohe architektonische Qualität
Das architektonische Konzept überzeugt durch einen spielerischen Umgang mit der Planungsaufgabe, der sich durch alle Geschosse zieht und durch attraktive Fassaden- und Hofbegrünungen ergänzt wird. Die funktionale Gesamtlösung zeigt innovatives Potential und stimmt mit den pädagogischen Anforderungen und den Entwicklungszielen des Projekts überein.
Eines spürt man bei diesem Projekt ganz besonders: Schule macht Spaß!