Wasserwelt Langenhagen

Das Grundstück für das Sport- und Freizeitbad liegt am Stadtrand von Langenhagen. Im Süden und Westen wird das 60.000 m2 große Gelände von Park und Sportanlagen begrenzt, im Norden schließt ein Waldgebiet an. Den Abschluss im Osten bildet die Theodor Heuss Straße. Die Parkplätze und der Vorplatz mit Zugang zum Bad liegen im Norden, sodass sich Badehalle und Freibereiche ungestört nach Süden zum Landschaftsbereich hin öffnen können. Im Außenraum greifen Holzterrassen, Stege und Baumreihen in Form und Ausrichtung Elemente der Umgebung auf und bilden einen attraktiven und großzügigen Freibereich.
 
Das Raumprogramm für die Wasserwelt Langenhagen umfasst acht Wasserbecken im Innen- und Außenbereich, eine weitläufige Saunalandschaft und einen Gastronomiebereich. Die unterschiedlichen Nutzungsbereiche der neuen Wasserwelt zeichnen sich bereits von außen ab in Form markant gestalteter Dächer. So ist die Badehalle mit dem erhöhten Rutschen- und Sprungbereich räumlich durch eine geknickte Dachform ablesbar. Das Foyer, die Umkleiden und der Saunabereich sind in eingeschossigen Baukörpern mit Flachdach untergebracht, die sich formal eher zurückhalten.
 
Das neue Bad ist entsprechend den Funktionen Sport, Freizeit und Sauna in drei Bereiche gegliedert. Ein Sanitär- und Umkleideriegel verbindet die Badehalle mit Sport- und Freizeitbereich und die Sauna miteinander. Diese Struktur ermöglicht den Parallelbetrieb zwischen Schulen bzw. Vereinen und Öffentlichkeit und ermöglicht die separate Nutzung des Saunabereichs. Alle drei Bereiche werden zentral über das Foyer erschlossen. Im Osten des Umkleideriegels befindet sich zudem ein Schülereingang, der in die Badehalle führt. Die Sport- und Freizeitbadehalle sowie die Sauna unterscheiden sich in ihrer architektonischen Gestaltung: Im klar und ruhig gestalteten Sportbereich mit Sport-, Vario- und Sprungbecken kann man sich gut auf das Wesentliche konzentrieren. Im Gegensatz dazu ist der Freizeitbereich mit Wasserattraktionen im Innen- und Außenbecken, Rutschenanlage, Kinderbereich, Warmsprudelbecken, Gastronomie und Liegeflächen deutlich vielseitiger und lebendiger gestaltet und damit ganz auf das Erlebnis ausgerichtet. Die eher dezente Gestaltung des Sauna- und Spabereichs hinsichtlich Raumkomposition sowie Farb- und Materialwahl stimmt ganz auf Ruhe und Erholung ein: Unterschiedliche Oberflächen, warme Farbtöne, Nischen und stimmungsvolle Lichteffekte bilden einen optimalen Rahmen für Entspannung in den verschiedenen Innen- und Außensaunen, den Abkühlbereichen und auch den Anwendungsräumen.
 
Die Gastronomie ist zentral im Eingangsbereich angeordnet und bedient Foyer, Badehalle und Sauna gleichzeitig. Im Sommer besteht die Möglichkeit der Außenbewirtung. Die Anlieferung der Küche und Technikbereiche erfolgt über eine Scherenbühne im Wirtschaftshof am nördlichen Ende des Saunariegels. Personal- und Verwaltungsräume befinden sich im Erdgeschoss (Saunariegel im Norden) sowie im Untergeschoss inklusive Umkleiden und Sanitäreinrichtungen.

Wände und Decken im Untergeschoss sind aus wasserundurchlässigem Beton hergestellt. Der eingeschossige, L-förmige Baukörper, der Foyer, Umkleiden und den Saunabereich umfasst, ist in Stahlbeton mit Flachdächern und Kiesschüttung ausgeführt. Die Dachkonstruktion der Badehalle hingegen besteht aus vorgefertigten Stahlträgern, die über Stahl- bzw. Stahlbetonstützen entlang der Fassaden abgetragen werden. Für die Dachfläche wurden Brettsperrholzelemente eingesetzt, die mit einem Stehfalzdach versehen wurden. Transparenz und natürliche Belichtung bildeten ein zentrales Thema bei der Gestaltung des Sport- und Freizeitbades. Neben der großzügigen Fassadenverglasung wird die natürliche Belichtung der Badehalle durch Lichtkuppeln im Dach über den Schwimmbecken sowie in den Flurbereichen verstärkt. Diese Kuppeln können gleichzeitig als RWA-Anlagen genutzt werden. Darüber hinaus sind sämtliche Dachflächen durch Oberlichter die Dachflächen durch ein durchlaufendes Oberlichtband von den Wänden abgelöst und verstärken den lichtdurchfluteten Charakter in der Badehalle. Sämtliche Glasfassaden haben Dreifachverglasung, die Gebäudehülle ist hochwärmegedämmt ausgeführt. Im Außenraum prägen Glas, Sichtbetonflächen und graubeige Klinker das Erscheinungsbild von Badehalle und Eingangsbereich. Wohingegen die mit Holz verschalten Fassadenflächen des Saunatraktes und der freistehenden Kuben bereits von außen auf die andere Nutzung schließen lassen. Lediglich der umlaufende Dachrand wurde mit einer weißen Metallverkleidung versehen.
 
Viel Licht und Transparenz, robuste und natürliche Materialien, die dauerhaft und pflegeleicht sind, sowie starke farbliche Kontraste sorgen für ein freundliches Ambiente im Bad. Neben Sichtbeton, Stahl und Glas prägen keramische Fliesen bei Böden, Becken und teils an den Wänden sowie Mosaikfliesen den Innenraum. Besondere Akzente setzen die farbig gestalteten Decken aus Holzwolle-Leichtbauplatten in der weitläufigen Badehalle. Sie sorgen zum einen für eine gute Akustik im Bad, zum anderen bietet das breite Farbspektrum des Materials großen gestalterischen Spielraum. Die changierende Farbgebung der Decken – von unterschiedlichen Blautönen für den Sportbereich über Blau- und Grüntöne für den Sprungbereich bis hin zu warmen Gelb- und Orangetönen für den Freizeitbereich – verleihen der weitläufigen Badehalle unterschiedliche Atmosphären und zonieren diese Bereiche. Der Saunabereich und die Umkleiden sind im Vergleich zur Badehalle ruhiger gestaltet. Hier schaffen Holzlamellenelemente an der Decke, Sichtbetonwände und Wandverkleidung aus Holz in Kombination mit Mosaikfliesen und reduzierten Farbelementen eine behagliche Wohlfühlatmosphäre.