Auf einer innerstädtischen Baulücke soll ein energetisch optimiertes Mehrfamilienhaus entstehen. Die Wohnungsbaugenossenschaft Südharz (WBG) hatte dazu einen Architektenwettbewerb ausgerufen, um das Grundstück bis 2021 mit geförderten, barrierefreien Wohnungen zu bebauen.
Umsetzung
Der Entwurf nimmt die vorhandenen Raumkanten auf und schließt den Blockrand. Dabei bilden die in sich verschränkten Geschosse ein markantes Erscheinungsbild in zentraler Innenstadtlage. Pflanzmatten an den zurückspringenden Flächen ermöglichen eine intensive Fassadenbegrünung, die vom hauseigenen Regenwassersystem überwacht, bewässert und gedüngt wird.
Ab dem 4. Obergeschoss rückt die Fassade ein, nimmt mit diesem Staffelgeschoss Bezug auf die angrenzenden Satteldächer und schafft gleichzeitig Dachterrassen. Der vertikale Stadtpark dient dem Grünflächenausgleich, reduziert Straßenlärm und Feinstaub, bindet CO₂ und mindert den Aufheizeffekt für das Gebäude. Das Mehrfamilienhaus wird über eine Wärmepumpe beheizt, die Brauchwassererwärmung wird durch eine Photothermieanlage auf der begrünten Dachfläche unterstützt.
Die Außenwände des Gebäudes werden mit Mineralwolldämmplatten gedämmt, deren Energiebedarf in der Herstellung (graue Energie) nur bei rund 15 % der vergleichbarer Polystyrolplatten liegt.
Die Wohnungsgrößen bewegen sich zwischen 75 m2 (3-Raum) und 105 m2 (5-Raum). Über ein vom Land aufgelegtes Förderprogramm zur innerstädtischen Stabilisierung kann hier ein Mietpreis angesetzt werden, der bis zu 85 % unter dem an diesem Standort üblichen für Neubauten liegt.
Das Gebäude verfügt über einen Aufzug sowie eine Tiefgarage mit 14 Stellplätzen, von denen einige als Verschiebestellplatz ausgeführt sind, um ein Parken in 2. Reihe zu ermöglichen.