Letztere bildet in exponierter Lage die Ecksituation auf einem dreieckigen Grundstück in Richtung Bahnhof. Auf der Hofebene ist eine großzügige Gewerbefläche untergebracht, um eine Mischung von Wohnen und Arbeiten zu ermöglichen. In den beiden darüber liegenden Geschossen befinden sich 14 Senioren-Apartments mit gemeinschaftsorientierter Konzeption um das innenliegende Treppenhaus organisiert, in den weiteren drei Etagen Wohnungen in unterschiedlicher Größe. Das Ziel war eine möglichst vielfältige soziale Mischung.
Der Name „Weißer Turm“, ursprünglich für das Bewerbungsverfahren gewählt, war Impuls für die Gestaltung des Baukörpers, der allerdings nicht in Weiß, sondern in einem dunklen Umbragrau gestrichen wurde. Das Weiß strahlt als feines Gewebe der umlaufenden Balkone vor dem dunklen Hintergrund. Die Staketen reihen sich mit der Breitseite parallel zur Bahntrasse, bewirken dadurch in diese Richtung eine relativ geschlossene Struktur, sie behalten in der Rundung nach Westen ihre Stellung bei, sodass sich das Geländer hier in Richtung Steinlachufer auffächert und für die Bewohner eine adäquate Transparenz zum Grünraum bietet.
Als Referenz an die Nutzung des Geländes durch die französische Armee bezieht sich die Gestaltung der schmalen, hochformatigen Fenster auf die sogenannten französischen Fenster in Paris. Die dort üblichen schmalen Metallfaltläden wurden durch schräge Fensterlaibungen ersetzt, die im Kontrast zum dunklen Grundputz mit einer hellen Metallicfarbe versehen wurden.
Das Projekt Weißer Turm soll an dieser städtebaulich exponierten Lage sowohl durch stadträumliche als auch historische Bezüge in die neue Umgebung eingebunden werden und durch vielfältige Nutzungen und innovative Wohnmodelle das innerstädtische Umfeld bereichern.