WEITERBAUEN - Aufstockung der Schammatwiese


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Diese Objektpräsentation und die dazugehörenden Fotos wurden der Heinze GmbH im Rahmen des Heinze ArchitektenAWARDs 2025 zur Dokumentation beispielhafter Architektur zur Verfügung gestellt.

Objektkategorie

Wohnungsbauten

Objektart

Wohnsiedlungen

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Datum der Fertigstellung

01.2025

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Energiestandard

Passivhaus

Tragwerkskonstruktion

Holz

OBJEKTBESCHREIBUNG 
Ziel des Projekts ist es, durch gezielte Aufstockungen der Bestandsgebäude im Wohnquartier Schammatwiese qualitativ hochwertigen Wohnraum zu schaffen. Neben der Schaffung zusätzlicher Wohnungen entstehen neue halböffentliche Gemeinschaftsbereiche, während die bestehenden Fassaden sowohl gestalterisch aufgewertet als auch energetisch saniert werden.
Die Analyse der Bestandsbauten zeigte eine markante, typisierte Kubatur und ein wiederkehrendes Grundrissprinzip:​ Wohnungen unterschiedlicher Größe folgen einem ähnlichen Raumfluss, wobei zusätzliche Zimmer bei größeren Einheiten einfach angegliedert werden. Durch die Zerlegung der Wohnungen in einzelne Raummodule entsteht ein strukturelles Raster aus tragenden Wänden, das als Grundlage für das neue System dient. Dieses Raster erlaubt es, neue Wohnungen in variabler Größe und Form zu entwickeln, die sich harmonisch in die bestehende Struktur einfügen.
Ein wesentliches Element des Konzepts ist der halbgeschossige Versatz innerhalb der Häuserreihen. Durch differenzierte Raumhöhen können neue, innovative Wohnformen entstehen, die auf die bestehende Topografie reagieren. Gleichzeitig bleibt die ursprüngliche Silhouette der Gebäude erhalten, wodurch sich Alt und Neu zu einem stimmigen Ensemble verbinden. Die Aufstockungen schaffen dabei sowohl private Terrassen als auch gemeinschaftlich nutzbare Außenbereiche.
Am Beispiel der Häuserreihe 22, 24 und 26 wird das Prinzip exemplarisch umgesetzt. Dort entstehen acht neue Wohnungen für insgesamt 21 Personen, ausgelegt für Haushalte von zwei bis fünf Personen. Jede Wohnung erhält eine eigene Terrasse, deren Größe sich proportional zur Wohnfläche bemisst. Die Erschließung erfolgt über die erweiterten Bestands-Treppenhäuser.
Der Grundriss der neuen Wohnungen folgt einer klaren Logik:​ Vom Eingang aus gliedert sich die Abfolge der Räume von gemeinschaftlichen Bereichen hin zu den privaten Zimmern. Durch die gezielte Anpassung der Raumhöhen werden insbesondere Aufenthaltsbereiche wie Ess- und Wohnzimmer räumlich betont. Die Terrassen sind diesen Räumen direkt zugeordnet. Fenster- und Türöffnungen orientieren sich an der bestehenden Fassade, werden jedoch entsprechend der neuen Raumhöhen angepasst.
Die bauliche Umsetzung basiert auf einem nachhaltigen Holzbausystem:​ TRIQBRIQs – stapelbare Holzelemente aus Kalamitätsholz – bilden die tragenden Wände. Ergänzt werden sie durch Decken aus Lehmsteinen, die gemeinsam mit einem Lehmputz für ein angenehmes Raumklima sorgen. Die Fassaden sind mit Kalkputz auf Schilfrohrdämmung versehen – ein System, das auch zur Sanierung der Bestandsfassaden verwendet wird. So entsteht ein monolithischer Gesamteindruck, bei dem die variablen Öffnungen als prägende Gestaltungselemente in Erscheinung treten.
Zur Schaffung barrierefreier Wohnangebote ist zusätzlich ein Neubau vorgesehen. Dieser bietet einerseits eine moderne und rollstuhlgerechte Umzugsoption für bestehende Bewohner:​innen, andererseits fungiert er als sozialer Treffpunkt des Quartiers. Im Erdgeschoss befinden sich Gemeinschaftseinrichtungen, ein Café und ein Büro für die Quartiersverwaltung. In den oberen Geschossen entstehen kleine Wohneinheiten für Einzelpersonen oder Paare sowie gemeinschaftliche Wohnformen mit geteilten Küchen-, Wohn- und Sanitärbereichen. Erschlossen wird der Neubau über ein zentrales Atrium. Konstruktiv folgt er dem gleichen nachhaltigen Prinzip wie die Aufstockungen, wird jedoch in den oberen Etagen durch eine Holzlattung ergänzt, um eine gestalterische Differenzierung zum öffentlichen Sockelgeschoss zu erzeugen.
BESCHREIBUNG DER BESONDERHEITEN 
Das Projekt nutzt gezielt die halbgeschossigen Höhenversprünge der Bestandsbauten der Schammatwiese, um ein neues räumliches System zu entwickeln. Anstatt diese Niveauunterschiede zu nivellieren, werden sie als Gestaltungsprinzip aufgegriffen und weitergeführt. Durch variable Raumhöhen entstehen vielfältige räumliche Qualitäten:​ Gemeinschaftsbereiche wie Wohn- oder Essräume erhalten größere Raumhöhen, was nicht nur für mehr Großzügigkeit sorgt, sondern auch gezielte Blickbeziehungen innerhalb der Wohnung und über mehrere Ebenen hinweg ermöglicht.
Diese vertikale Staffelung schafft spannende Raumbezüge, etwa von einem erhöht liegenden Arbeitsbereich in den tiefer liegenden Wohnraum oder vom Essbereich auf eine versetzte Terrasse. Die Höhenunterschiede strukturieren den Wohnraum auf natürliche Weise, ohne Trennwände zu benötigen – Räume gehen fließend ineinander über, bleiben aber funktional klar gegliedert.
Grundlage dafür ist ein flexibles System, das den Bestand analysiert und in Raummodule übersetzt, die in Größe und Funktion neu kombiniert werden können. So entstehen variable, aber stets logisch organisierte Wohnungen, die sich der markanten Kubatur des Bestands anpassen und gleichzeitig neue Wohnqualitäten schaffen.
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