Die größte Herausforderung des Projekts – die kleinteilige Struktur des Gebäudes – wurde zum Ausgangspunkt eines innovativen Bürokonzepts. Statt Fläche zu maximieren, setzten Just Architekten mit ihrem Konzept der Boutique Offices auf Qualität: Kleine, hochwertige Büroeinheiten, die durch flexibel zubuchbare Konferenz- und Gemeinschaftsbereiche ergänzt werden können – je nach Bedarf und Nutzungsszenario.
Alle Flächen sind vollständig in das gestalterische Gesamtkonzept integriert und folgen dem durchgängigen Design des Gebäudes. Die Büroetagen mit ihren abgehängten Brandschutz-Decken, die teilweise unterhalb der heute noch zulässigen Ausbauhöhe lagen, wurden durch die Sichtbarmachung der Betonstruktur der Kassettendecke und einem minimalauftragenden Brandschutzputz auf eine Raumhöhe von bis zu 2,85 m angehoben. Der Look der Stahlbetonkassettendecke mit seiner eigenen, eher rauen Optik prägt die Räume nun maßgeblich und erzeugt ein einzigartiges Loft-Feeling in den Flächen.
Als Kontrast zu den rauen Betondecken wurden die Fassadenbrüstungen mit der integrierten Lüftungstechnik mit furnierten Echtholz-Vertäfelungen verkleidet, die mit Ihrer filigran gegliederten Lamellenstruktur und natürlicher Eichenholzoptik den Raum veredeln und an die Ausbauzeiten aus dem Baujahr des Hauses anknüpft.
Die Fenster wurden von innen optisch zu Fensterbändern zusammengezogen, die einen atemberaubenden Ausblick auf die Skyline erlauben. Von außen wurden die Fassadenprofile dunkel foliert. Entstanden sind hochwertige Büroflächen, die mit neuer Technik ausgestattet, so manchen Neubau um Klassen hinter sich lassen.
Das Gebäude wurde zudem auch energetisch saniert und durch die Installierung von zwei neuen Wärmepumpen auf den neusten Stand gebracht. Der Gasverbrauch konnte um 90 % reduziert und das Haus insgesamt nachhaltiger aufgestellt werden.
Die neue Visitenkarte des Gebäudes ist das neu konzipierte Foyer samt Vorplatz. Ein markantes, geschwungenes Vordach aus schwarzem Metall setzt den Eingang klar von der Straße ab und lädt zum Reinkommen ein. Naturstein und Holzvertäfelungen strukturieren das Foyer und knüpfen an die Materialität der 60er Jahre an und deren mondäne Eleganz.
Als Teil des Konferenzbereichs ist eine Terrasse zum Roofgarden mit Pavillion und Begrünung umgestaltet worden. Eine Oase inmitten der Stadt, die im Zuge des neuen Images des Gebäudes für zahlreiche Events genutzt wird.
Was als bauliche Einschränkung begann, ist heute das Alleinstellungsmerkmal eines flexiblen, urbanen Office-Modells. So gewinnt das Kleinhochhaus als Gebäudetyp an neuer Relevanz – als nachhaltige, marktfähige Antwort auf die Anforderungen moderner Arbeitswelten.