Tatsächlich wohnen eine Vielzahl von Mieter*innen seit den 70er Jahren im Kiez und wollen bleiben. Da ein Großteil der Wohnungen im Märkischen Viertel der GESOBAU gehört, ist die soziale Verantwortung der Bauherrin groß, dem hohen Bedarf an altersgerechten Wohnungen nachzukommen. Auf diese Weise wurde ein ressourcenschonender Umgang durch Umnutzung des Bestands sowohl in baulicher Hinsicht als auch in sozialer Hinsicht durch Schaffung von dringend gesuchtem Wohnraum erreicht.
Schon ein kurzer Blick auf das Gebäude lässt eine spannende Raumkonzeption hinter der Fassade vermuten, die auch nach Umbau und Modernisierung, genauso wie die Gesamt-Form des Gebäudes, erhalten blieb. Eine sowohl horizontale als auch vertikale „Verdichtung“ des Gebäudes macht jedes Geschoss einzigartig. Die starken zurückgesetzten Betonpfeiler im Erdgeschoss lassen das Gebäude sanft auf dem Boden landen. Durch Zurückspringen der Fassade wurden barrierefreie Loggien geschaffen. Im Innern erhielten die langen Flure Aufweitungen mit Widererkennungswert durch unterschiedlich farbige Gestaltungen.
Besonderer Fokus lag auf der Aufwertung der Gemeinschaftsbereiche, wie Mietereingang, Treppenhaus und Etagenflure, die nun auch dem Wohnen für ältere Menschen gerecht werden.
Das Haus, im Zuge der Stadterweiterung von Westberlin errichtet, ruht wie ein Schiff direkt am stark frequentierten Wilhelmsruher Damm und ist eingebunden in typische Wohnhäuser aus dieser Zeit, direkt neben dem Einkaufscenter „Märkischen Zentrum. Es sollte auch nach Auszug der GESOBAU-Zentrale als Anlaufpunkt für Mietende des Märkischen Viertels bei Fragen rund ums Wohnen dienen. Umso wichtiger war ein behutsamer Umbau, unter Würdigung vergangener Baukultur für das Quartier. Das Erdgeschoss bildet durch Gewerbeeinheiten und das GESOBAU-Kundencenter die Schnittstelle zum Quartier. Großzügige Glasfassaden vor Gewerbeeinheiten schaffen Kontakt mit der Öffentlichkeit.