Das im Dezember 2013 eröffnete Museum Windstärke 10 befasst sich mit der Entwicklung der Hochseefischerei und ihren Folgen, den Gefahren auf See und dramatischen Schiffbrüchen. Das Museum gliedert sich entsprechend der Gebäudestruktur in drei Bereiche. Der Straßenraum der Ohlroggestraße wurde zwischen zwei Fischpackhallen aus den dreißiger Jahren überbaut und vereint so die historische Struktur zu einem neuen Museums-Ensemble. Über das zum Ankerplatz orientierte Foyer gelangt der Besucher in die neuinterpretierte Straße, die durch ihre Überdachung zum zentralen Erlebnis-, Ausstellungs- und Erschließungsraum des Museums wird. In den restaurierten Fischpackhallen werden die historischen Ausstellungsthemen als in sich geschlossene Ausstellungsrundgänge inszeniert. So bilden sich vielschichtige Ausstellungspfade im Wechselspiel zwischen der hohen, zentralen Halle und den szenografisch gestalteten Kabinetten. Das westliche Ende der Halle kann für Vorträge und Sonderausstellungen abgetrennt und auch außerhalb der Museumsöffnungszeiten genutzt werden. Ein für Kinder eingerichteter Spielbereich ergänzt die Ausstellung des Museums. Auch für die Museumspädagogik sind eigene Räumlichkeiten vorgesehen. Alle Bereiche des Museums sind barrierefrei erreichbar.
Der Entwurf der ARGE Gatermann+Schossig, Ludwig architekten ist aus einem VOF-Verfahren im Jahr 2009 hervorgegangen. In enger Zusammenarbeit zwischen Architekten und Ausstellungsplanern wurde vor allem auf ein in sich geschlossenes, atmosphärisch wirksames Gesamtkonzept Wert gelegt, das den ursprünglichen Charakter der typischen Industriearchitektur erhält. Trotz des begrenzten Zeit- und Kostenrahmens stellt das Museum durch sein abgestimmtes Struktur- und Energiekonzept in Zukunft ein wirtschaftliches und nachhaltiges Gebäude dar, das sich als „Leuchtturmprojekt“ positiv auf die kulturelle und touristische Anziehungskraft für die Stadt Cuxhaven auswirkt.