Um eine optimale Ausnutzung des Grundstücks ohne „tote" Flächen zu erreichen, wurde als Bauform ein erdgeschossiger Riegel gewählt, welcher am Kreuzungspunkt der beiden angrenzenden Straßen abgeknickt ist. Somit schirmt das Gebäude den privaten Innenbereich zur langen Straßenfront ab und es entsteht ein sichtgeschützter Garten. Die nach Norden minimierten Fensteröffnungen und die zum Innenhof großzügigen Verglasungen führen diesen Ansatz baulich fort.
Der Eingang des Hauses befindet sich im Knick des Riegels. Von diesen zentralen Punkt kann der südöstliche Schlaftrakt und der westliche Wohnbereich mit kurzen Wegen erschlossen werden.
Bei der Wahl des Fassadenmaterials waren Nachhaltigkeit und Dauerhaftigkeit ein wesentlicher Faktor, so dass sich die Bauherrenschaft für eine hinterlüftete Plattenfassade aus Faserzement im schlichten Weiß entschieden hat. Die vertikale Anordnung der Platten stellt einen angenehmen Kontrast zum horizontalen Gebäude dar. Der auf den ersten Blick wilde Verband entpuppt sich jedoch als ausgeklügeltes Rastersystem mit insgesamt vier unterschiedlichen Plattenbreiten. Hierdurch wurde ein
Minimum an Verschnitt erzeugt was positive Auswirkungen hinsichtlich Ökologie und Kosteneinsparung zur Folge hat.
Sämtliche Öffnungen in der Fassade sind dunkel herausgearbeitet und wirken als Einschnitte in die klare helle Gebäudeform. Die konsequente Verkleidung der Wand,- Boden- und Deckenflächen des eingeschnitten Eingangs mit dunkler Oberfläche verstärken diesen Eindruck der Subtraktion.
Entlang des Erschließungsflures der Schlafräume wurde zur Belichtung ein zweischaliges Bauglaselement eingesetzt . Die grünlich schimmernde transluzente Glaskonstruktion schafft nicht nur einen lichtdurchfluteten Innenraum, sondern stellt auch einen spannenden farblichen Kontrast zur hellen Fassade dar. Runde Oberlichtkuppeln, welche in Reihe mit flächenbündigen runden Deckeneinbauleuchten platziert sind, vereinbaren den funktionalen Aspekt der Belichtung und Belüftung
unter Berücksichtigung des optischen „Ganzen“.