Fünf Mehrfamilienhäuser hat die Wohnungsbau Ludwigsburg GmbH (WBL) in der Caerphillystraße in Ludwigsburg errichten lassen. Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit waren die Ziele. Zugleich wurde mit dem Projekt bezahlbarer Wohnraum nach dem eigen entwickelten „Fair-Wohnen“-Modell geschaffen. Die energieeffizienten Punkthäuser in monolithischer Ziegelbauweise entsprechen höchsten ökologischen, ökonomischen und technischen Standards. Dafür wurden sie mit dem Qualitätssiegel 2020 für Nachhaltigen Wohnungsbau und zwei weiteren Immobilien- und Architektur-Preisen ausgezeichnet.
In den Stadtteil Sonnenberg im Südwesten Ludwigsburgs sollten sich fünf neue Mehrfamilienhäuser in die vorgegebene städtebauliche Körnung des Bebauungsplans harmonisch einfügen. Mit ihrem aus einer Mehrfachbeauftragung der Wohnungsbau Ludwigsburg GmbH hervorgegangenen Siegerentwurf konnte die ARP ArchitektenPartnerschaft Stuttgart GbR überzeugen. Die Positionierung der fünfgeschossigen Gebäude mit 42 Mietwohnungen, 18 Eigentumswohnungen und 2 Tiefgaragen ermöglichen Blickverbindungen zwischen der Einfamilienhausbebauung im Norden des Quartiers und den Freiräumen im Süden. Das ausgeklügelte Konzept der Wohnungsbau Ludwigsburg GmbH (WBL), geförderten Wohnraum mit Miet- und Eigentumswohnungen zu mischen, schuf zudem finanzielle Freiräume, um architektonische Qualität, eine nachhaltige Bauweise sowie einen sehr guten Ausstattungsstandard zu ermöglichen.
Bauherr übernimmt gesellschaftliche Vorbildfunktion
Die WBL definierte für das Bauvorhaben einen klaren Rahmen der zu erfüllenden Kriterien. Dazu zählte neben dem KfW55-Standard die Vermeidung eines klassischen Massivbaus mit WDVS aus Polystyrol. Bei der Auswahl der Baumaterialien standen für den Bauherren Ökologie und Dauerhaftigkeit im Vordergrund. Denn die Gebäude sollten unter anderem die Vorgaben des NaWoh-Qualitätssiegels erfüllen. „Als kommunale Wohnungsbaugesellschaft sehen wir uns hier in der Rolle eines gesellschaftlichen Vorreiters“, so Achim Eckstein, Abteilungsleiter Projektmanagement bei der WBL.
Systemvergleich zur Ermittlung der geeigneten Bauweise
Die Architekten der ARP ArchitektenPartnerschaft Stuttgart GbR bewerteten deshalb zunächst verschiedene Systeme für die Bauweise der Mehrfamilienhäuser im Vergleich zu einer Standardlösung aus Stahlbeton und Kalksandstein-Mauerwerk mit WDVS. „Aus der Gegenüberstellung mit Holzbau, Leichtbau und Wärmedämmziegeln ging eindeutig die Ziegelbauweise als wirtschaftlichste Bauweise hervor“, berichtet Architektin Julia Diez. Diese Anforderung ließ sich mit den Tonbaustoffen von Wienerberger am besten umsetzen.
Rohbau weitestgehend aus Ziegeln erstellt
Die hohen Anforderungen an die Statik der Fünfgeschosser bei gleichzeitig hoher Wärmedämmung des Mauerwerks konnte der Perlit verfüllte Poroton-Ziegel S9-P mit einer Wandstärke von 42,5 cm optimal erfüllen. Den Bauherren überzeugte besonders die innenliegende Dämmung aus dem natürlichen Vulkangestein Perlit, für die das Produkt mit dem Blauen Engel ausgezeichnet ist. Gewünscht war auch ein wohngesundes Raumklima, das dem Poroton-Ziegel S9 in puncto Schadstoff- und Emmissionsfreiheit vom ECO-Institut bescheinigt wird.
Detailausführungen durch Systemergänzungen möglich
Wienerberger verfügt über ein umfangreiches Programm an Systemergänzungen aus Ziegeln, mit dem Details wie Sturzübermauerungen, Decken- und Fensteranschlüsse oder Ziegelverblendungen von aussteifenden Betonwänden oder Stahlbetonstützen ausgeführt werden konnten.
Die Mehrfamilienhäuser in der Ludwigsburger Caerphillystraße waren für die ARP ArchitektenPartnerschaft Stuttgart die ersten mehrgeschossigen Gebäude, die sie in monolithischer Bauweise realisierten. „Mit den detaillierten Planungs- und Ausführungsunterlagen von Wienerberger sowie persönlichen Beratungsleistungen konnten wir alle Detailfragen klären, da es für einzelne Problemstellungen damals noch keine Standardlösungen gab“, so die Bilanz von Julia Diez.