Den höchsten Gebäudeteil bildet ein zweigeschossiger Riegel zum Wald, welcher sich brüstungshoch in den Hang schiebt. Die übrigen eingeschossigen Gebäudeelemente sind pavillionartig gestaltet und ermöglichen durch ihre niedrigere Ausformung den Blick in die umliegenden imposanten Bäume. Durch die Gliederung in mehrere Kuben ergibt sich eine interessante reliefartige Gebäudefigur, die durch ein Spiel von Licht und Schatten geprägt ist. In nördlicher Ausrichtung wird das Gelände mit Stützmauern aus Sichtbeton bzw. Ziegeln abgefangen. Die großzügigen Terrassen gen Süden sind als klar definierter Sichtbetonsockel zum Garten gesetzt. Die Höhenüberwindung zum Garten erfolgt über angestellte bzw. integrierte Sichtbetontreppen.
Um Zurückhaltung zum angrenzenden Wald auszuüben, wurde für die Villa ein anthrazitfarbener rauher Ziegel gewählt. Der handwerkliche Charakter des Steins wird durch eine breite Mörtelfuge weiter gesteigert. Die reduzierte Farbigkeit des Gebäude integriert sich in die Farbenvielfalt des Waldes. Durch die dunkle Farbe der Fassaden verkleinert sich die optische Wirkung des Gebäudes.
Der Zugang zum Gebäude erfolgt als privater Eingang zurückhaltend und nicht einsehbar über ein vorgelagertes Atrium. Ein Ahorn als intensiver Herbstfärber akzentuiert das Atrium, welches mit seiner hinterleuchteten Sichtbetonbank auch als Ruheraum dient.
Als Empfangsraum des Hauses dient eine klassische Diele. Diese dient auch als Verteilungsraum und hat durch großflächige Verglasungen direkte Außenraumbezüge. Nach der sehr auf sich bezogenen Eingangs-situation ist dies ein eindrucksvoller Überaschungseffekt beim Eintreten in das Gebäude.
Transluzente Glastüren trennen die Diele einerseits zum Wohnbereich andererseits zum Arbeitsbereich mit angegliederter Garage ab. Der Abgang zum Keller führt um einen eingestellten rauhen Sichtbetonkubus. Im Kellergeschoss sind Abstellräume und die Technik angesiedelt. Zusätzlich gibt es für die Kinder einen Sport- und Spielraum.
Der gesamte Wohnbereich ist offen mit fließenden Raumübergängen gestaltet. Lediglich eine zonierende Wandscheibe trennt die Küche vom Essbereich. Die Küche ist mit ihrer weissen Farbgebung und der exakten Linienführung zurückhaltend gestaltet. Eine Frühstücksterrasse grenzt direkt an die bodentiefen Küchenfenster, durch die ein ungehinderter Blick auf eine alte Kiefer, die als Naturdenkmal geschützt ist, freigegeben wird. Als Funktionsraum für die Küche dient ein klassischer Lebensmittelraum.
Der Wohnbereich erhält durch eine Sichtbetonwandscheibe mit integriertem Kamin eine besondere Akzentuierung. Durch die klar gesetzten Blickachsen und die L-förmige Anordnung des Wohnbereichs ergeben sich vielfältige Sichtbeziehungen in den Garten und zum Wald.
Für die Kinder ist ein eigener Trakt gestaltet worden, der durch einen eigenen Flur erschlossen wird und sich an den Wohnbereich anfügt. Zukünftig kann dieser Trakt auch für Gäste als separierter Bereich genutzt werden. Die raumgreifenden Verglasungen der Kinderzimmer bieten einen direkten Außenraumbezug zum Wald. Für die Kinderräume wurden die Möbel aus Eiche entsprechend des Fußbodens entworfen um einen zeitlosen Charakter mit einer wohnlichen Atmosphäre zu schaffen.
Der Elternbereich befindet sich im Obergeschoss des zweigeschossigen Gebäudeteils. Dieser wird über eine massive Sichtbetontreppe mit flankierender Beleuchtung aus dem Wohnbereich erschlossen. Ein langgestrecktes Oberlicht gibt den Blick in den Himmel frei und sorgt für samtiges Streiflicht auf den Wänden. Die Fassadenöffnungen im Obergeschoss sind in alle Himmelsrichtungen gesetzt. Dadurch ergeben sich vielfältige Lichtstimmungen über den gesamten Tag. Eine dem Schlafzimmer vorgelagerte Loggia dient als optische Raumerweiterung und als konstruktiver Sonnenschutz gen Süden. Das Elternbad hat einen direkten Zugang zu einer großflächigen mit Douglasienholz belegten Dachterrasse. Direkt an das Bad ist eine Sauna angefügt, von der aus durch ein raumgreifendes Fenster ein Ausblick in die umliegenden Bäume ungestört möglich ist. Ein Wäscheraum und eine zentral gesetzte großzügige Ankleide bilden die Funktionsräume im Obergeschoss.