Ausgangspunkt des Projektes war der Wunsch des Bauherrn ein Objekt zu realisieren, welches energetisch und architektonisch hohen Standards entspricht und gleichzeitig wirtschaftliche Aspekte nicht außer Acht lässt. Unter diesen Gesichtspunkten ergaben sich drei Hauptfaktoren für das Konzeption des Gebäudes: Flexibilität und Umnutzbarkeit der Grundrisse, Ausnutzung der Grundstücksfläche bei gleichzeitiger Einbettung des Gebäudes in die Umgebung und Schaffung eines energetischen Standards, der nicht bereits bei Fertigstellung überholt ist.
Das Gebäude liegt zwischen der Auenlandschaft der Altmühl und dem Anger, einer neu entstehenden Flaniermeile der Stadt Eichstätt, und befindet sich somit an der Grenze zwischen landschaftlichem und urbanem Raum. Dieser Übergang ist auch in der Gebäudekubatur aufgenommen, mit einer harten Kante zur Stadt und einer weichen Terrassierung zur Altmühl. Die barrierefreien Wohnungen sind über- und nebeneinander versetzt und terrassiert, um den Ausblick auf den Fluss und die Orientierung zur Sonne zu ermöglichen. Das straßenseitige Erdgeschoss nimmt gewerbliche Nutzungen und Räume der Universität auf.
Die Hülle nach außen bildet eine hinterlüftete Fassade, die so konzipiert ist, dass jedes gewünschte Fassadenmaterial darauf befestigt werden kann. Wir haben uns hier für ein Spiel zwischen vorvergrauten, gebürsteten Fichtenholzlatten und Putzträgerplatten entschieden. Der Rücken des Gebäudes, gleichzeitig die Kante zur Stadt, wurde mit Holzlatten beplankt, um die Wohnnutzung auch nach außen zu zeigen. In den Loggien finden sich weiß verputzte Flächen, die das Licht in den Innenraum reflektieren. Das gleiche Prinzip wird auch im Innenhof und bei den Terrassen angewendet. Der Wechsel zwischen Holz und weißen Putzflächen gliedert zum einen die Größe der Anlage und schafft einen menschlichen Maßstab, zum anderen kann dadurch auf die unterschiedlichen Situationen reagiert werden.
Um die Flexibilität der Grundrisse zu gewährleisten, liegt dem Gebäude ein für Wohnbauten ungewöhnliches Raster von 8x8 m zugrunde, durchbrochen nur von den durchgehenden Schächten. Die große Spannweite und die Terrassierung des Gebäudes hin zur Altmühl waren ausschlaggebend für die Tragstruktur als Stahlbeton-Skelettbau. Bei der Fassade kristallisierte sich im Laufe des Entwurfsprozesses die vorgefertigte Holzrahmenkonstruktion als beste Option heraus.