Wohnen in Generationen

04317 Leipzig


51.3337867 12.3978144 04317 Leipzig
Diese Objektpräsentation und die dazugehörenden Fotos wurden der Heinze GmbH im Rahmen des Heinze ArchitektenAWARDs 2025 zur Dokumentation beispielhafter Architektur zur Verfügung gestellt.

Objektkategorie

Wohnungsbauten

Objektart

Sonstige Wohnungsbauten

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Datum der Fertigstellung

09.2024

Anzahl der Vollgeschosse

6- bis 10-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt
39.774 m³
Wohnfläche
6.179 m²
Grundstücksgröße
11.805 m²

Verwendete Heizenergie

Primär
Fernwärme
Sekundär
Strom

Energiestandard

Sonstiges

Tragwerkskonstruktion

Holz

OBJEKTBESCHREIBUNG 
Wohnen in Generationen
Mehrgenerationenwohnen in Holzbauweise in Leipzig

Städtebaulicher Kontext und Zielsetzung
„Wohnen in Generationen“ ist ein generationenübergreifendes Wohnquartier im Leipziger Stadtteil Reudnitz-Thonberg. Auf einem bislang als Parkplatz genutzten Grundstück entsteht ein vielfältiges Wohnumfeld, das neue Formen des gemeinschaftlichen Zusammenlebens erprobt. Ziel ist es, dringend benötigten Wohnraum zu schaffen und zugleich konventionelle Standards im Wohnungsbau zu hinterfragen:​
Wie viel Raum brauchen wir wirklich? Wie nachhaltig kann ein Quartier sein? Und wie gelingt soziale Durchmischung?

Konzept und Struktur
Der Entwurf greift die Blockrandstruktur der Umgebung auf, ergänzt diese in Holzbauweise und schließt eine städtebauliche Lücke. Dabei entstehen klar definierte Raumkanten, die sich harmonisch in den Bestand einfügen. Hochpunkte markieren die Ecken des Quartiers und stärken dessen urbane Präsenz. Ein vorhandenes L-förmiges Bestandsgebäude wird aufgestockt und funktional eingebunden.

Freiräume und Gemeinschaft
Die innenliegende Erschließung stärkt das Miteinander. Zwei differenzierte Höfe bieten sowohl Rückzug als auch Begegnung:​ ein großzügiger, offener Westhof mit Spielplatz sowie ein ruhiger, begrünter Osthof. Die Höfe sind grün gestaltet und fördern nachbarschaftliches Leben.

Nutzung und Vielfalt
Das Quartier vereint 95 barrierefreie Wohnungen für etwa 240 Personen mit gewerblichen und gemeinschaftlichen Angeboten. Neben einem inklusiven Café gibt es Co-Working-Flächen, eine Bibliothek, Kinderbetreuung, Werkstätten sowie einen gemeinschaftlich nutzbaren Dachgarten. Diese Infrastruktur schafft Raum für Austausch, gegenseitige Unterstützung und vielfältige Lebensentwürfe.

Nachhaltigkeit als Haltung
Das Projekt setzt auf ressourcenschonendes Bauen:​ Holz als Hauptbaumaterial, extensive Dachbegrünung, Photovoltaik sowie Fernwärmenutzung bilden die Grundlage für eine nachhaltige Quartiersentwicklung. Eine Low-Tech-Strategie reduziert technische Abhängigkeiten und setzt auf passive Systeme wie natürliche Belüftung und Tageslichtnutzung.

Materialität und Ausdruck
Die Fassadengestaltung unterstreicht das Konstruktionsprinzip:​ Holz als sichtbares Gestaltungsmittel, kombiniert mit robusten Materialien wie Keramik im Sockelbereich und Metall in den obersten Geschossen des Neubaus. Rote „Wohnschaufenster“ und markante Toreinfassungen setzen architektonische Akzente im Quartier.

Resümee
„Wohnen in Generationen“ schafft ein integratives, durchmischtes Quartier mit Raum für Wohnen, Arbeiten und Gemeinschaft. Das Projekt schafft 95 Wohnungen für etwa 240 Bewohnende und steht für einen zukunftsfähigen Umgang mit urbanem Wachstum, Klimaschutz und gesellschaftlicher Vielfalt.
BESCHREIBUNG DER BESONDERHEITEN 
Raumorganisation und Erschließung
Die Erschließung erfolgt bewusst von innen heraus:​ Bogenförmige Durchgänge leiten durch das Quartier und fördern alltägliche Begegnungen. Die zentrale Hofstruktur wird zur sozialen Mitte – durch unterschiedliche Freiraumqualitäten sowie sicht- und begehbare Gemeinschaftszonen.

Wohnkonzept
Der Entwurf umfasst 95 Wohnungen für etwa 240 Bewohnende. Das Wohnkonzept basiert auf dem Prinzip:​ Anzahl Räume = Anzahl Personen ±1. Dies ermöglicht eine angemessene, gerechte Wohnraumverteilung. Mit durchschnittlich 26 m² pro Person liegt die Wohnfläche deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt und trägt so zur Flächeneffizienz bei. Nichttragende Innenwände und ein 3,75 m-Achsrastersystem (basierend auf 62,5 cm) erlauben Grundrissanpassungen und Wohnungszusammenlegungen. So ließen sich beispielsweise die Wohnungstypen A und B zu einer großen Wohnung zusammenlegen. So ermöglicht das System auch langfristig eine dynamische Reaktion auf sich verändernde Lebenssituationen

Nutzungshierarchie und Programm
Das Nutzungskonzept folgt einem „laut zu leise“-Prinzip:​ Öffentliche und lautere Funktionen wie Café, Werkstatt und Kinderbetreuung befinden sich im Erdgeschoss, private Wohnbereiche in den oberen Geschossen. Im Zentrum steht ein gemeinschaftlich genutzter Riegel mit Café, Seminarraum, Co-Working, Bibliothek und Dachgarten.

Konstruktion und Technik
Die Neubauten sind in modularer Holzskelett- und Holztafelbauweise errichtet:​

  • Stützen/Träger:​ Furnierschichtholz
  • Decken:​ Brettsperrholz
  • Aussteifung:​ Stahlbetonkerne
  • Außenwände:​ Vorgefertigte Holzrahmenelemente werden in die Skelettstruktur eingestellt.
  • Diese Struktur unterstützt effiziente Vorfertigung, verbessert Schall- und Brandschutz und ermöglicht Rückbau im Sinne der Kreislaufwirtschaft. Es wurde weitgehend auf Verbundstoffe verzichtet.

Energie und Gebäudetechnik
Das Quartier folgt einem konsequenten Low-Tech-Ansatz:​

  • Wärmeversorgung über das Leipziger Fernwärmenetz
  • Strom über Photovoltaik auf Gründächern
  • Durchgesteckte Wohnungen mit natürlicher Querlüftung
  • Tagesbelichtete Sanitärräume mit Fensterlüftung
  • Warmwasser über Durchlauferhitzer
  • So wird auf aufwendige Technik verzichtet, der Wartungsaufwand reduziert und Ressourcen geschont.

Mobilität und Infrastruktur
Das Konzept unterstützt die Mobilitätswende mit:​

  • geschlossenen Fahrradabstellräumen
  • Carsharing-Stellplätzen mit E-Ladestationen
  • kurzen Wegen zwischen Wohnen, Arbeiten und Gemeinschaftsfunktionen

Resümee
Die räumliche Verzahnung von Wohnen, Arbeiten, Gemeinschaft und Mobilität sowie die flexible, nachhaltige Bauweise machen das Projekt zu einem Quartier für soziale, ökologische und demografische Herausforderungen der Stadt von morgen.
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