In Zeiten zunehmender gesellschaftlicher und ökologischer Herausforderungen ist es entscheidend, das soziale Miteinander zu stärken und gleichzeitig infrastrukturelle und klimatische Probleme zu lösen. Der Entwurf zielt auf eine nachhaltige, gemeinschaftsorientierte Transformation des Studierendenwohnheims Collegio Aquilone in Urbino ab. Das Stichwort ist Maintenance und Care. Das Collegio Aquilone ist einer von fünf Bauabschnitten des von Giancarlo De Carlo entworfenen und von 1962–83 entstandenen Wohnheimcampus der Universität Urbino. Aquilone besteht aus drei Typologien: einer zentral gelegenen Aula, zwei Wohntrakten und einem Bibliotheksflügel. Die strenge Struktur sowie die lineare Erschließung über die „strada interna“ prägen den Charakter des Gebäudes. Obwohl das Gebäude zahlreiche Gemeinschaftsflächen bietet, findet Interaktion zwischen den Bewohner:innen kaum statt. Die „strada interna“ wirkt dunkel und gedrungen. Aneignung und informelle Treffen bleiben aus. Es fehlt eine direkte Verbindung zwischen den hinteren Wohneinheiten und der Erschließungszone. Hinzu kommen klimatische Herausforderungen wie längere Hitzeperioden und Starkregenereignisse, die die bestehende Bausubstanz zusätzlich belasten.