Das Doppelhaus füllt eine zweimal 15 m breite Parzelle. Zu seiner Linken schließt sich ein Plattenbau an, der hinter die Blockkante zurückversetzt ist. Umso bestimmender tritt der Nachbar zur Rechten in Erscheinung, ein denkmalgeschütztes Geschäftshaus von 1913. Auf dieses Eckhaus galt es nicht nur entsprechend der Auflagen der Denkmalbehörde sondern auch aufgrund seiner den Kontext prägenden Dominanz Bezug zu nehmen. Ein Einfügen oder gar eine Anpassung verbietet sich innerhalb der heterogenen Umgebung per se.
Nicht zuletzt mussten die heutigen Forderungen der maximaler Flächenausnutzung – Optimierung - erfüllt werden: zwei Dreispänner mit einer Gebäudetiefe von beachtlichen 18,75 m, 6 Voll- und 2 Staffelgeschosse, eine Tiefgarage.
Sockel und Dach charakterisieren das Gebäude als Stadthaus. Am zweigeschossigen Sockel fügen sich vielgestaltige Elemente zu einem unkonventionellen Ganzen. Eine Verkleidung aus Sandstein in zwei fein abgestuften Farbtönen verleiht ihm die angemessene Solidität. Geometrische Flächen aus Kammputz und mit unterschiedlicher Körnung strukturieren die hochgedämmte Putzfassade darüber. Zwei Erker bilden kraftvolle senkrechte Dominanten, die die vertikale Gliederung der benachbarten Pfeilerfront fortsetzen und variieren. Den Abschluss des Hauses bilden zwei gestaffelte, mit Satteldächern versehene Geschosse. Sie schaffen den Spagat zwischen der optimalen Ausnutzung innerhalb der Abstandsflächen und verweisen auf eine alte Bauweise Berlins, so als ob ein abgebrochenes Gespräch wieder aufgenommen würde.
Zum Hof hin zeigt das Haus eine geradezu funktionalistische Strenge. Mittels einer durchgehenden Brüstung werden die zahlreichen Balkone zu einer horizontalen Einheit zusammengefasst und bilden eine starke Großform.
Die Wohnungen mit 2, 3 und 4 Zimmern gehorchen in Zuschnitt und Standard den expliziten Vorgaben des Bauherrn und sind zwischen 56 m2 und 136 m2 groß. Aufgrund der Höhenvorgaben bietet sich im Sockel die Möglichkeit, Maisonetten auszubilden. Die jeweils über eine beide Geschosse reichende Wohnhalle wird von kleinen Privatgärten aufgefangen.