Das Gebäude wurde generalsaniert und mit weiteren Wohnflächen ergänzt. Hierfür ist die Decke zwischen Stall und Scheune entfernt und ein statisch eigenständiger Holzbaukörper mit drei Ebenen eingestellt worden. Dieser zeichnet sich in der Fassade als hölzernes Volumen ab. Der Entwurf macht das historische Großvolumen Scheune auch nach dem Ausbau erfahrbar. Der zweigeschossige Wohnraum reicht bis unter das Dach des eingestellten Körpers, dessen Oberflächen innen mit Lärchenholz verkleidet sind. Vier weitere Räume, die ebenfalls in die Scheune eingebaut wurden, bilden auf zwei Ebenen den skulpturalen Übergang zum historischen Wohnbereich.
Entlang der Längsachse kann man durch das gesamte Haus blicken. Eine große Glasschiebetür zum Balkon verlängert den Blick bis in die Bergwelt des Engadin. Das typische Motiv der tiefen Fensterleibungen in dicken Außenmauern wurde im Bereich des Ausbaus aufgenommen und noch überhöht. Diese wenigen großen Fensteröffnungen setzen sich mit ihrer scharfkantigen Ausführung kontrastreich vom Bestand ab.
In Anknüpfung an historische Scheunen wurden für die Fassade sägeraue unbehandelte Lärchenbretter gewählt. Unterstützt durch den fortschreitenden Alterungsprozess des Holzes fügt sich die Ausbaumaßnahme in die umgebende Bebauung ein.