‚Haus für ein Schwimmbad‘: das neue Gebäude und sein Grundriss wurden für und um das Schwimmbad herum konzipiert. Restriktive Zwangspunkte in Hinblick auf die Gebäudekubatur, die mit dem Grundstücksformat und den gegebenen Baulinien und -grenzen zusammenhingen, führten zu der Entwicklung einer Kubatur, die genau auf diese Parameter ganz präzise reagiert, sodass ein rautenförmiges, sich seitlich verjüngendes Gebäude entstand, das die Fluchten der Nachbarhäuser sowie die Straßenflucht aufnimmt, während es alle räumlichen und baulichen Möglichkeiten ausnutzt. Die äußere Architektur wird bestimmt durch den gestalterischen Ansatz, die Geschossscheiben gegeneinander zu verdrehen, um eine Dynamik für den massiven Baukörper zu erzeugen und durch die daraus hervorgehenden Überhänge die gewünschten Terrassen und Überdachungen zu generieren. Die größte Herausforderung bestand sowohl planerisch als auch baulich darin, das Schwimmbad im Obergeschoß einzubringen. Dies war nur dank einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Kernthema dieses Entwurfes in den Griff zu bekommen und gelang durch eine beharrliche Vorgehensweise vom Entwurf bis zur Bauausführung. So bilden das außergewöhnliche Schwimmbecken und der angrenzende Wellnessbereich im Obergeschoss das Herzstück, nicht nur der Architektur, sondern des gesamten Wohnkonzeptes. Hier entstand ein persönlicher Erholungsraum, der mit den angeschlossenen Privaträumen (Bad und Schlafzimmer) verwachsen ist, und die gesamte obere Etage umfasst. Während das Obergeschoss damit eine in sich geschlossene Einheit der nicht öffentlichen Räumlichkeiten bildet, erstreckt sich im Erdgeschoss der offen gehaltene Wohnbereich, der sich mit weitherzigerer Glasfassade zum Garten hin öffnet. Durch Raum und Fläche, die das Schwimmbad zwangsläufig einnimmt, war der Spielraum für die Gestaltung der restlichen Wohnfläche reduziert, sodass mit verhältnismäßig wenig Platz viel erreicht werden musste. Dies gelang durch die Anordnung offener Raumfolgen, die eine angenehme Großzügigkeit bewahren und die vorhandene Fläche optimal auslasten. Durch die Gestaltung von fließenden Räumen und nahtlosen Übergängen, sowie durch den Einbau eines Aufzuges entstand darüber hinaus ohne zusätzlichen Aufwand oder weiterführende planerische Maßnahmen ein barrierearmer Wohnraum, der auch für ein altersgerechtes Leben geeignet ist.
Für die Fassade wurde eine Natursteinbekleidung aus mattgrauem Valser Quarzit gewählt. Die markante Optik setzt sich im Innenraum konsequent fort, wo sämtliche Fußböden, Bäder sowie der komplette Schwimmbadbereich mit dem besonderen Naturstein angelegt sind. Aus dieser einheitlichen Gestaltung gehen die bemerkenswerte Raumatmosphäre und die charakteristische, körperhafte Architektursprache hervor.