Der Neubau am Saumarkt ersetzt einen gesichtslosen Nachkriegsbau mit eingeschossigem Flachdachvorbau und orientiert sich mit seiner Kubatur an den ehemals prächtigen Fachwerkhäusern an der Ecke Saumarkt und Fischergasse.
Das dreigeschossige Haus mit seinem markanten Doppelgiebel und seiner trapezoiden Grundrissfigur erzeugt eine räumliche Platzkante zum Saumarkt hin und leitet in diesen aus der Fischergasse kommend ein.
Die Sockelzone aus lasiertem Beton beherbergt Galerieräume, die durch großformatige, flächenbündige Fenster in Szene gesetzt werden sowie eine Tiefparkergarage mit 5 Stellplätzen. Darüber befinden sich großzügige Geschoßwohnungen mit raumhohen Fenstern und tief eingeschnittenen Loggien. Im Dachgeschoß befindet sich eine große Maisonettewohnung, welche über eine, zwischen die Giebel gespannte, Dachterrasse verfügt. Eine Dachdeckung aus anthrazitfarbenen, scharf geschnittenen Biberschwanzziegeln sowie eine Putzfassade mit horizontalem Besentrich auf einem Einsteinmauerwerk verpflichten sich den Gestaltungsregeln der Altstadt und sind gleichsam Zeichen einer zeitgenössischen Architektursprache. Dazu tragen auch die aus der Fassade herauswachsenden Gauben zur Fischergasse bei sowie die beiden subtilen Faltungen des Baukörpers zum Platz- und Straßenraum hin. Das Wohnhaus ist an die Fernwärme der Stadt Ulm angeschlossen, verfügt über Niedertemperaturheizungen, eine kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung, und verpflichtet sich ganz der energetischen und funktionalen Nachhaltigkeit.