Das Entwurfskonzept macht sich die steile Topographie zu nutzen.
Mit einem kleinstmöglichen Fussabdruck wird behutsam in den Berg eingegriffen und das Gebäudevolumen entwickelt sich vom Sockelgeschoss von Etage zu Etage mit Hilfe von Auskragungen und Überhängen entsprechend dem Hangverlauf in die Höhe.
Die äussere Erscheinung spiegelt dabei die innere Organisation wieder, welche das Raumprogramm in verschiedene Wohnschichten und Ebenen zoniert. Besondere Bedeutung kommt dabei der gewählten Schnittlösung zu.
Das Haus bietet gleichermassen ein Wohnen im Hang ( Ebene -02 / ELW), ein Wohnen am Hang ( Ebene -01/ Schlafen), ein Wohnen auf dem Hang ( Ebene 00 / Erdgeschoss) und ein Wohnen über dem Hang ( Ebene 01 / Dachterrasse), mit jeweils unterschiedlichen Bezügen zum umgebenden Terrain und der Landschaft. Der Schnitt thematisiert so einerseits den Hangverlauf und die Fassaden widerspiegeln mit ihren Schichtungen das Terrain und ermöglichen gleichzeitig eine differenzierte Lichtführung, welche die Hauptausrichtung zu Stadt, Fluss und Himmel unterstreicht.
Die Bauherren- Geschwister wünschten sich ein Haus , das langfristig gedacht und geplant ist: organisatorisch, energetisch, konstruktiv und formal.
Das Haus sollte über die nächsten Jahrzehnte auch bei sich verändernden Lebensumständen und sich wandelnden Bedürfnissen flexibel bewohnbar sein und bleiben. Die Ebene -02 mit 2 Kinderzimmern, Bad und kleinem Aufenthaltsraum lässt sich mühelos zur ELW mit separatem Zugang umfunktionieren und kann so je nach Bedarf der Bewohner dem EFH zugeschaltet werden oder eben separat genutzt und vermietet werden.
Der Eingangsbereich mit Garderobe und der Wohnbereich mit Essen und die Küche mit direktem Zugang zur Dachterrasse sind auf einer zusammenhängenden Wohnebene organisiert. Die zentrale Treppe zoniert die unterschiedlichen Bereiche und schafft eine interessante Raumfolge vom Zugang bis zum Wohnbereich mit dem Blick über den Rhein und in die Landschaft. Die etwas erhöhte „Lounge“ bietet eine zusätzliche Liege- und Spielfläche, lässt sich mit Vorhängen vom Wohnen abtrennen, und ist so auch flexibel für das Homeoffice nutzbar.
Ein weit auskragendes Dach im Norden bietet Schutz für den Eingangsbereich und die integrierte Doppelgarage und schafft eine grosszügige und einladende Geste zur Zugangsseite.
Das Haus erfüllt den KfW 55 Standard. Es wird mit einer Luft-Wärmepumpe beheizt, die Wärmeverteilung erfolgt über die Fussbodenheizung und eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung minimiert zusätzlich die Wärmeverluste.
Die vorgehängte hinterlüftete Fassade mit Bändern aus Glas und verzinkten Stahlblechen variiert im Verhältnis von Brüstung, Fenster und Sturz je nach Höhenlage von Etage zu Etage und bieten so unterschiedliche Bezüge zum Aussenraum. Das Glas und die verzinkten Stahltafeln spiegeln die Umgebung und verändern das Erscheinungsbild des Hauses je nach Licht- und Wettersituation.