Um den betrieblichen Anforderungen gerecht zu werden, war es für die Zimmerei Braumandl an der Zeit, sich mit dem Bau einer neuen Produktionshalle auseinanderzusetzen.
Die gestiegene Nachfrage nach Holzbauten in Holzrahmenbauweise verlangte nach mehr Produktionskapazität, mehr Lagerfläche und einer deutlichen Optimierung der innerbetrieblichen Logistik.
Auf dem Betriebsgelände mit knapp 5000m² Fläche musste für das Vorhaben zuerst Platz geschaffen werden. Ein Gebäudekomplex aus den 1960er und 1980er Jahren konnte nicht mehr zeitgemäß genutzt werden und musste abgebrochen werden. Hier konnte man die Erfahrung sammeln, dass die Entsorgung von Abbruchmaterial, insbesondere Verbundwerkstoffe, Dämmungen und asbesthaltige Bauteile große Probleme mit sich bringt.
Diese Erfahrung nahm großen Einfluss auf den Neubau. So setzte man überwiegend auf unbehandeltes Holz und achtete bei der Planung und Ausführung auf lösbare Verbindungen der einzelnen Bauteilschichten.
Das Grundstück weißt einen ovalen Zuschnitt auf und ist nördlich und östlich durch einen Hang begrenzt. Diese Gegebenheiten machte man sich planerisch zu Nutze und entwickelte neben dem rechteckigem Hallenschiff noch einen Anbau für Technik- und Lagerräume. Alle Arbeiten mussten so organisiert werden, dass trotz der Baumaßnahme die Fertigung von etwa 10 Holzhäusern im Jahr nicht wesentlich eingeschränkt wird. Insgesamt eine große Herausforderung für einen überschaubar großen Zimmereibetrieb.
Zeitlose Lebensräume aus Holz. Mit diesem Motto widmet sich die Zimmerei Braumandl seiner Aufgabe, nämlich der Planung und dem Bau von Holzbauten. Insbeosndere Ein- und Mehrfamilienhäuser sowie Zweckbauten für Kommunen und Gewerbebetriebe gehören dabei zum Portfolio des Unternehmens. Nur schöne, attraktiv gestaltete und qualitativ hochwertig gebaute Gebäude werden langfristig genutzt und erhalten. Dies ist ein entscheidendes Kriterium für einen nachhaltigen Lebenszyklus eines Gebäudes. Aus dieser Überzeugung heraus stand von vornherein fest, dass das neue Firmengebäude Besonders sein muss, eine besondere Austrahlung haben muss. Die Halle darf gerne auffallen muss sich aber trotz ihrer Größe von 24x54m unaufgeregt in die Umgebung fügen. Das Bauwerk wurde an zwei Seiten in den Hang geschoben um so das Grundstück effizient zu nutzen. Gleichzeitg wirkt die Halle dabei insgesamt weniger hoch und passt sich gut in die dörfliche Umgebung ein. Soweit es geht soll der Baustoff Holz verwendet, möglichst wenig Heizenergie benötigt und den Mitarbeitenden ein modernes, lichtdurchflutetes Arbeitsumfeld geboten werden. So besteht die Tragkonstruktion aus massiven, sichtbaren Leimholzbindern, die Außenwände aus Holzrahmenbauwänden mit einer innenseitigen Holzverkleidung aus Fichte Dreischichtplatten. Die Aussenfassade aus Lärche Brettern stammt aus heimischen Wälder und wurde vom örtlichen Sägewerk eingeschnitten. Sie kleiden die Halle in einem schönen Rautenmuster. Beheizt wird die Halle über eine Betonkernaktivierung. Die Heizenergie stammt aus dem örtlichem Nahwärmenetz- Eine Biogas- und Hackschnitzelanlage erzeugen die notwendige Wärme. Hierhin werden wiederum Sägespane und Abfallholz geliefert. Das anfallende Regenwasser wird nicht in die Kanalisation geleitet sondern wird auf dem Grundstück gesammelt und versickert kontrolliert im Erdreich. Nach Ansicht des Bauherrn ein aktiver Beitrag zum Hochwasserschutz.
Zur Steigerung der Produktivität und zur Erleichterung der Arbeitsabläufe wurde zudem eine Abbundanlage und eine Nagelbrücke angeschafft.
Die Fertigung wurde im ersten Quartal 2023 in den neuen Räumen gestartet und man konnte schon nach kurzer Einarbeitungszeit festellen, dass das Gebäude die Erwartungen erfüllt und in einigen Punkten sogar übertrifft.