Für das nach Norden und Westen abfallende Grundstück in schöner landschaftlicher Lage sieht das Konzept einen mehrfach abgewinkelten, zwei- bis dreigeschossigen Baukörper vor, der sich nach Norden, dem Geländeverlauf folgend, um ein Geschoss abterrassiert und einen ruhigen Eingangshof umschließt. Bei Bedarf kann das Gebäude um ein weiteres Geschoss aufgestockt werden, alle Vorkehrungen dafür sind bereits getroffen.
Der Leitgedanke des Entwurfs ist es, für die Patienten eine qualitativ hochwertige Einrichtung mit hotelartigem Charakter zu schaffen, in der sich die Aufenthaltsräume deutlich vom üblichen Erscheinungsbild eines Krankenhauses unterscheiden. Im Vordergrund steht die seelische Gesundheit des Patienten.
Es ist ein Ensemble aus Gebäudebestand, zukünftigen Neubauten der Kreisklinik und der Psychiatrie entlang der Verbindungsstraße zwischen Krankenhaus- und Zimmerstraße entstanden. Den zentralen Eingang und die Mitte des Gebäudes bildet die, an drei Seiten vom Gebäude flankierte, 'Piazza'. Sie gibt der Psychiatrie einen eigenen definierten halböffentlichen Eingangsbereich auf dem ausgedehnten Klinikareal. Die Außenanlagen werden auf der Westseite durch die Terrassen des Patientengartens mit Blick über die Altstadt Groß-Umstadts ergänzt.
Ein in seinen Gebäudefluchten freier Baukörper, in dem sich Decken und Wände zu einem der Topographie folgenden Volumen falten, bildet eine klare Raumkante zum 'freien Feld' des sogenannten Krankenhaushügels. Gestaltbildendes Thema sind die raumhohe Verglasung und eine differenziert gestaltete Fassade in vier unterschiedlichen Grüntönen, die dem Gebäude ein helles und freundliches Erscheinungsbild geben. Die Fassade wird dabei horizontal durch die umlaufenden goldfarbenen Bänder der Geschossdeckenverkleidung mit dem integrierten außenliegenden Sonnenschutz gegliedert.
Nach dem Betreten des Gebäudes öffnet sich den Patienten und Besuchern eine kleine Cafeteria mit Terrasse und Aussicht über die in der Ebene liegende Stadt. Im Gebäudeinneren schaffen lichtdurchflutete Räume eine angenehme Atmosphäre. Die hellen Flure folgen dem abgewinkelten Gebäudeverlauf und behalten dadurch eine überschaubare Länge. Die Zugänge zu den Patientenzimmern werden durch amberfarbene Nischen akzentuiert, zentrale Anlaufstelle auf den Stationen sind die großzügig verglasten Pflegestützpunkte.
Die Patientenzimmer verteilen sich auf drei Stationen mit jeweils 23 Betten im 1. und 2. Obergeschoss. Pro Station gibt es 10 Zweibettzimmer, 2 Einbettzimmer, einen Überwachungsraum und einen Raum für Tagesklinikpatienten. Das Raumprogramm wird ergänzt durch die Aufnahme, zentrale Räume der Tagesklinik und der Institutsambulanz, Arztdienst und Therapieräume im Erd- und 2. Obergeschoss. Die Essensversorgung erfolgt über die Küche der Kreisklinik, die Speisen können auch gemeinsam in den Aufenthaltsbereichen auf den Stationen eingenommen werden. Eine zentrale vertikale Erschließung im Zentrum des Gebäudes verbindet die Geschosse über eine großzügige Treppe und zwei Aufzüge behindertengerecht miteinander.