Die bayerische Großstadt Ingolstadt mit ihren knapp 140.00 Einwohnern ist eine städtebauliche Besonderheit. Bereits im Mittelalter mit einer beeindruckenden Befestigungsanlage und deswegen als ad centum turres („Die hunderttürmige Stadt“) bekannt, folgte anschließend unter Herzog Ludwig IX nicht nur der Titel der ersten bayerischen Universitätsstadt, sondern ab 1537 unter Herzog Wilhelm IV auch der Ausbau zur bayerischen Landesfestung. Zwar wurde die Festung unter Napoleon geschleift, doch schon bald darauf entstand bereits die Königlich Bayerische Hauptlandesfestung - das größte und teuerste Bauprojekt von König Ludwig I! Die Zeit als Landesfestung aber auch der schmerzhafte Verlust der Universität unter den Franzosen führten dazu, dass es kaum eine Stadterweiterung im 19. Jahrhundert gab und Ingolstadt heute mit Unternehmen wie Audi, Schäffler und Continental wieder ein Wirtschaftszentrum ist, die Stadt aber zugleich im Spannungsfeld zwischen dörflichen Strukturen, Naturraum Donau und historischem Stadtkern existiert. Von besonderem Interesse ist hierbei die Münchener Straße im Süden der Schanz. Die Ein- und Ausfallstraße verläuft in Nord-Süd Richtung und beginnt im Norden an der Kreuzung Südliche Ringstraße. Dort schließt der Brückenkopf und die Konrad-Adenauer-Brücke an, die unmittelbar die Ingolstädter Altstadt auf der anderen Donauseite erschließt. Weiter südlich liegt der Verlauf parallel zur 1867 eröffneten Bahnlinie München-Ingolstadt und nur wenige Meter westlich des Hauptbahnhofs von Ingolstadt. Die 4km lange Straße ist insbesondere im Norden vierspurig ausgebaut und war für den mit 450 Hektar kleinsten der zwölf Stadtbezirke namensgebend. Dieser hat eine Einwohnerzahl von 14.000 Personen und drei Unterbezirke, die von Nord nach Süd Antonviertel, Bahnhofsviertel und Unsernherrn lauten. Unsernherrn, eingemeindet 1962, bildet zugleich den südlichen Abschluss der Münchener Straße. Die Atmosphäre des Straßenraumes wird durch den Autoverkehr geprägt, ein identitätsstiftender Stadtraum ist kaum auszumachen. Die Bebauung ist dabei weniger durch Vielfalt als vielmehr Beliebigkeit und Lieblosigkeit geprägt, so dass die große Chance besteht den Straßenraum durch Struktur als ästhetisches Rückgrat im heterogenen Umfeld auszubilden. Hierbei soll die Geschichte des Ortes nicht unberücksichtigt bleiben!
Münchener Straße
Einmündung Windbergerstr / Apianstr
Der Fokus liegt auf dem Antonviertel, also dem nördlichen Teil der Münchener Straße vom ehemaligen Bahnübergang an der Windbergerstraße zum Hauptbahnhof. Östlich der Straße liegt hier die Grünanlage „Schwarzer Weg“, die nach der früher dort gelagerten Kohleschlacke der Dampflokomotiven benannt ist. Der Name ist jedoch rein historischer Natur, denn heutzutage lockt der Park durch das alljährliche bunte Blumenmeer. Die Anlage wird im Norden von der evangelischen Kirche St. Markus, im Süden von der katholischen Kirche St. Anton flankiert.
Die Kreuzung Münchener Straße - Windbergerstraße - Apianstraße ist genau das, eine Kreuzung, ein Verkehrsknotenpunkt, mit Autos aus allen Richtungen. An der zur Bahnunterführung hin abfallenden Winderbergerstraße liegt der große Parkplatz eines Autohauses, auf der anderen Seite der Münchener Straße eine weitere Abstellfläche für einen Autoverleih. Auffällig ist das griechische Restaurant, welches in zweiter Reihe steht, etwas verloren, mit nicht sofort offensichtlicher städtebaulicher Verortung.
Richtung Westen verlief früher die Neuburger Bahnlinie, deren Verlauf noch teilweise ersichtlich ist. Nördlich der Grünanlage „Schwarzer Weg“ finden sich bei genauem Blick noch das Gleis und eine Weiche, westlich der Münchener Straße verliert sich der Gleisverlauf jedoch schnell.
Das Potential des Ortes liegt darin ihn nicht mehr als reine Autokreuzung auszubilden, sondern stattdessen einen geordneten Straßenraum mit funktionierendem Individualverkehr bei zugleich hohem Aufenthaltswert für Passanten zu schaffen und ihm eine übergeordnete Struktur zu verleihen.
Die Straßenkreuzung selbst ist ohne klare Hierarchie ausgebildet, alle Straßen weisen in etwa die gleiche Rangordnung auf und es ist zu hinterfragen, ob nicht die Münchener Straße hier eindeutig als Hauptachse in den Fokus gerückt werden sollte.
Während die Grünanlage noch halbwegs durch eine Kastanienbepflanzung zur Münchener Straße definiert ist, weist der restliche Verlauf der Münchener Straße keinen Alleecharakter auf. Beim Vergleich mit den Pappelalleen Lindwurmstraße und Leopoldstraße in München oder der Avenue des Chams-Élysées in Paris, die noch dazu derzeit weiter entwickelt wird, ist das Entwicklungspotential deutlich. Eine durchgänge Bepflanzung der Münchener Straße würde ihr den Charme einer Allee verleihen und dadurch das Gebiet bereits deutlich aufwerten.
Baukörper
Das derzeit als Abstellfläche für einen Autohändler dienende Gelände nahe der Bahnunterführung Windbergerstraße, die ungenutzte Fläche an der Apianstraße und die Fläche zwischen der Kirche St. Anton und den Bahngleisen werden mit überwiegend dem Wohnen dienenden Baukörpern bebaut. Nördlich der Grünanlage "Schwarzer Weg" fassen lange Baukörper die Straßenräume und schirmen die Punktbauten in ihrer Mitte vom Autoverkehr ab.
Münchener Straße
Einmündung Windbergerstr / Apianstr
Der Fokus liegt auf dem Antonviertel, also dem nördlichen Teil der Münchener Straße vom ehemaligen Bahnübergang an der Windbergerstraße zum Hauptbahnhof. Östlich der Straße liegt hier die Grünanlage „Schwarzer Weg“, die nach der früher dort gelagerten Kohleschlacke der Dampflokomotiven benannt ist. Der Name ist jedoch rein historischer Natur, denn heutzutage lockt der Park durch das alljährliche bunte Blumenmeer. Die Anlage wird im Norden von der evangelischen Kirche St. Markus, im Süden von der katholischen Kirche St. Anton flankiert.
Die Kreuzung Münchener Straße - Windbergerstraße - Apianstraße ist genau das, eine Kreuzung, ein Verkehrsknotenpunkt, mit Autos aus allen Richtungen. An der zur Bahnunterführung hin abfallenden Winderbergerstraße liegt der große Parkplatz eines Autohauses, auf der anderen Seite der Münchener Straße eine weitere Abstellfläche für einen Autoverleih. Auffällig ist das griechische Restaurant, welches in zweiter Reihe steht, etwas verloren, mit nicht sofort offensichtlicher städtebaulicher Verortung.
Richtung Westen verlief früher die Neuburger Bahnlinie, deren Verlauf noch teilweise ersichtlich ist. Nördlich der Grünanlage „Schwarzer Weg“ finden sich bei genauem Blick noch das Gleis und eine Weiche, westlich der Münchener Straße verliert sich der Gleisverlauf jedoch schnell.
Das Potential des Ortes liegt darin ihn nicht mehr als reine Autokreuzung auszubilden, sondern stattdessen einen geordneten Straßenraum mit funktionierendem Individualverkehr bei zugleich hohem Aufenthaltswert für Passanten zu schaffen und ihm eine übergeordnete Struktur zu verleihen.
Die Straßenkreuzung selbst ist ohne klare Hierarchie ausgebildet, alle Straßen weisen in etwa die gleiche Rangordnung auf und es ist zu hinterfragen, ob nicht die Münchener Straße hier eindeutig als Hauptachse in den Fokus gerückt werden sollte.
Während die Grünanlage noch halbwegs durch eine Kastanienbepflanzung zur Münchener Straße definiert ist, weist der restliche Verlauf der Münchener Straße keinen Alleecharakter auf. Beim Vergleich mit den Pappelalleen Lindwurmstraße und Leopoldstraße in München oder der Avenue des Chams-Élysées in Paris, die noch dazu derzeit weiter entwickelt wird, ist das Entwicklungspotential deutlich. Eine durchgänge Bepflanzung der Münchener Straße würde ihr den Charme einer Allee verleihen und dadurch das Gebiet bereits deutlich aufwerten.
Baukörper
Das derzeit als Abstellfläche für einen Autohändler dienende Gelände nahe der Bahnunterführung Windbergerstraße, die ungenutzte Fläche an der Apianstraße und die Fläche zwischen der Kirche St. Anton und den Bahngleisen werden mit überwiegend dem Wohnen dienenden Baukörpern bebaut. Nördlich der Grünanlage "Schwarzer Weg" fassen lange Baukörper die Straßenräume und schirmen die Punktbauten in ihrer Mitte vom Autoverkehr ab.