Die Berliner Stadtbahn verbindet seit 1882 auf einer Länge von 11,2 Kilometern die östlichen und westlichen Bezirke. Etwa 8,8 Kilometer davon verlaufen auf den markanten Viaduktbögen. Während die Stadtbahn als Hauptstruktur Bezirke miteinander verbindet, bildet die darunterliegende Substruktur mit ihren Bögen eine spürbare räumliche Barriere zwischen den Stadtteilen. Heute steht etwa die Hälfte der 731 Bögen leer, viele sind zugemauert, überwuchert oder liegen brach. Meine Masterarbeit beschäftigt sich mit dem Leerstand dieser Stadtbahnbögen. Anhand von Interviews, Standortanalysen und einer Fotodokumentation der gesamten Strecke wird der gegenwärtige Zustand untersucht.
Die Bögen folgen einer seriellen Struktur, doch ihre direkte Umgebung spielt eine entscheidende Rolle in ihrer Nutzbarkeit. Je nach Standort variieren die baulichen Voraussetzungen sowie das soziale und wirtschaftliche Umfeld der Bögen. Um den unterschiedlichen Bedingungen gerecht zu werden, habe ich einen Maßnahmenkatalog entwickelt, der flexibel auf die jeweiligen Gegebenheiten reagiert. Er reicht von kleinen Eingriffen bis zu umfassenden baulichen Maßnahmen und kann je nach Bedarf modular kombiniert werden. Neben architektonischen Eingriffen umfasst er auch nicht-bauliche Strategien, die den Erhalt bestehender Nutzungen in den Vordergrund stellt.
Aufbauend auf diesem Katalog habe ich drei Strategien zur Revitalisierung der Stadtbahnbögen entwickelt, und sie auf ausgewählte Standorte angewendet, um das Potenzial der Bögen sichtbar zu machen und neu zu denken. Sie reichen von minimalen Eingriffen in Form von freistehenden Modulen bis hin zu großen baulichen Maßnahmen. Unabhängig von Grad und Art des Eingriffs sind diese unterschiedlichen Ausbauten durch eine einheitliche architektonische Sprache in Holzrahmenbauweise als Eins lesbar und setzen zugleich einen Kontrast zum kleinteiligen Mauerwerk der Bögen:
Stadtbahnbögen 177-188 - kleinster Eingriff
Die Bögen 177–188 entlang der Georgenstraße, stehen in direkter Nachbarschaft zu den bestehenden Lehrgebäuden der Humboldt Universität. Die Lage eignet sich somit besonders als Ausweichfläche für Universitäten, die durch aktuelle Kürzungen im Bereich Kultur und Bildung wichtige Räume verlieren. Durch neue Atelierflächen wird der bestehende Campus vor Ort erweitert und belebt. Architektonisch werden die Bögen durch freistehende Module neu strukturiert und zoniert ohne dabei das Volumen zu verbauen. Diese übernehmen dabei die infrastrukturellen Funktionen wie Sanitär oder Lagerflächen und machen die Bögen funktional nutzbar. Einzelne Bögen öffnen sich zum Stadtraum und ermöglichen Schnittstellen für Austausch und Veranstaltungen.
Stadtbahnbögen 397-404 - mittlerer Eingriff
Am Nordufer der Spree in Moabit wird die bislang stadtteiltrennende Bahnlinie in einen nachbarschaftlichen Treffpunkt für Sport und Nachbarschaft transformiert. Architektonisch wird die bestehende Struktur der Bögen erhalten und neu interpretiert: Die Zwischendecken werden entfernt, um die volle Raumhöhe für Ballsportarten wie Basketball nutzbar zu machen. Infrastrukturelle Elemente wie Sanitäranlagen, Umkleiden, Erschließungselemente und Lagerflächen sind kompakt in raumhaltige Wandstrukturen an den Stirnseiten der Bögen auf Kellergeschossebene integriert. Diese wechseln sich von Bogen zu Bogen in ihrer Position ab, um von Park- und Straßenseite einen direkten Zugang zu ermöglichen. Der Entwurf stärkt somit die soziale Durchmischung und fördert eine flexible, generationenübergreifende Nutzung.
Stadtbahnbögen 79-88 - größter Eingriff
Entlang der Dircksenstraße wird ein kultureller Gegenpol zur konsumgeprägten Umgebung geschaffen: Ein öffentlicher Eventspace bietet Platz für Veranstaltungen und sichert den Raum für kreative Formate. Architektonisch gliedert sich der Eingriff klar in öffentliche Hauptbereiche und infrastrukturelle Nebenräume. Die großen Hallenräume werden durch den Rückbau der Zwischendecken geöffnet und als Veranstaltungs- und Tanzsäle genutzt. In die Pfeiler integrierte Treppenhäuser und Aufzüge sowie eine verbindende Brücke ermöglichen die durchgehende Erschließung der Ebenen. Großflächige Verglasungen geben Einblicke in die darunterliegenden Räume, ein repräsentativer, zentral gelegener Zugang markiert den Haupteingang. Der Entwurf aktiviert den zuvor übersehenen Stadtraum und stärkt die lokale Kulturszene durch Sichtbarkeit, Zugang und neue Formen der Teilhabe.
Die Bögen folgen einer seriellen Struktur, doch ihre direkte Umgebung spielt eine entscheidende Rolle in ihrer Nutzbarkeit. Je nach Standort variieren die baulichen Voraussetzungen sowie das soziale und wirtschaftliche Umfeld der Bögen. Um den unterschiedlichen Bedingungen gerecht zu werden, habe ich einen Maßnahmenkatalog entwickelt, der flexibel auf die jeweiligen Gegebenheiten reagiert. Er reicht von kleinen Eingriffen bis zu umfassenden baulichen Maßnahmen und kann je nach Bedarf modular kombiniert werden. Neben architektonischen Eingriffen umfasst er auch nicht-bauliche Strategien, die den Erhalt bestehender Nutzungen in den Vordergrund stellt.
Aufbauend auf diesem Katalog habe ich drei Strategien zur Revitalisierung der Stadtbahnbögen entwickelt, und sie auf ausgewählte Standorte angewendet, um das Potenzial der Bögen sichtbar zu machen und neu zu denken. Sie reichen von minimalen Eingriffen in Form von freistehenden Modulen bis hin zu großen baulichen Maßnahmen. Unabhängig von Grad und Art des Eingriffs sind diese unterschiedlichen Ausbauten durch eine einheitliche architektonische Sprache in Holzrahmenbauweise als Eins lesbar und setzen zugleich einen Kontrast zum kleinteiligen Mauerwerk der Bögen:
Stadtbahnbögen 177-188 - kleinster Eingriff
Die Bögen 177–188 entlang der Georgenstraße, stehen in direkter Nachbarschaft zu den bestehenden Lehrgebäuden der Humboldt Universität. Die Lage eignet sich somit besonders als Ausweichfläche für Universitäten, die durch aktuelle Kürzungen im Bereich Kultur und Bildung wichtige Räume verlieren. Durch neue Atelierflächen wird der bestehende Campus vor Ort erweitert und belebt. Architektonisch werden die Bögen durch freistehende Module neu strukturiert und zoniert ohne dabei das Volumen zu verbauen. Diese übernehmen dabei die infrastrukturellen Funktionen wie Sanitär oder Lagerflächen und machen die Bögen funktional nutzbar. Einzelne Bögen öffnen sich zum Stadtraum und ermöglichen Schnittstellen für Austausch und Veranstaltungen.
Stadtbahnbögen 397-404 - mittlerer Eingriff
Am Nordufer der Spree in Moabit wird die bislang stadtteiltrennende Bahnlinie in einen nachbarschaftlichen Treffpunkt für Sport und Nachbarschaft transformiert. Architektonisch wird die bestehende Struktur der Bögen erhalten und neu interpretiert: Die Zwischendecken werden entfernt, um die volle Raumhöhe für Ballsportarten wie Basketball nutzbar zu machen. Infrastrukturelle Elemente wie Sanitäranlagen, Umkleiden, Erschließungselemente und Lagerflächen sind kompakt in raumhaltige Wandstrukturen an den Stirnseiten der Bögen auf Kellergeschossebene integriert. Diese wechseln sich von Bogen zu Bogen in ihrer Position ab, um von Park- und Straßenseite einen direkten Zugang zu ermöglichen. Der Entwurf stärkt somit die soziale Durchmischung und fördert eine flexible, generationenübergreifende Nutzung.
Stadtbahnbögen 79-88 - größter Eingriff
Entlang der Dircksenstraße wird ein kultureller Gegenpol zur konsumgeprägten Umgebung geschaffen: Ein öffentlicher Eventspace bietet Platz für Veranstaltungen und sichert den Raum für kreative Formate. Architektonisch gliedert sich der Eingriff klar in öffentliche Hauptbereiche und infrastrukturelle Nebenräume. Die großen Hallenräume werden durch den Rückbau der Zwischendecken geöffnet und als Veranstaltungs- und Tanzsäle genutzt. In die Pfeiler integrierte Treppenhäuser und Aufzüge sowie eine verbindende Brücke ermöglichen die durchgehende Erschließung der Ebenen. Großflächige Verglasungen geben Einblicke in die darunterliegenden Räume, ein repräsentativer, zentral gelegener Zugang markiert den Haupteingang. Der Entwurf aktiviert den zuvor übersehenen Stadtraum und stärkt die lokale Kulturszene durch Sichtbarkeit, Zugang und neue Formen der Teilhabe.